Am 9. Juli, genau vor 629 Jahren war es, als der Konflikt zwischen Habsburgern und Eidgenossen in der Schlacht von Sempach den Höhepunkt erreichte. Die Eidgenossen gewannen und das Kräfteverhältnis im schweizerischen Mittelland verschob sich zugunsten der Eidgenossen. Die Schlacht schuf einen bis heute lebendigen, geschichtsbildenden Mythos der Schweizer Geschichte. Für die Habsburger war das Ergebnis eine Katastrophe. Herzog Leopold III. fiel in der Schlacht. Er fand seine letzte Ruhestätte zusammen mit einigen seiner Ritter in der Gruft der Habsburger in Königsfelden. Nach 1415 waren die meisten Habsburger Ländereien im Aargau im Besitz der Eidgenossen. Die Berner Hofmeister übernahmen nicht nur das Kloster Königsfelden sondern auch die Tradition der Bestattung und Memorialkultur der Habsburger.
Von archäologischen Grabungen, wertvollen Grabbeigaben und Erinnerungskultur
Der Grund und Boden der Klosterkirche war schon zweimal Ziel von archäologischen Grabungen; das erste Mal im 19. Jahrhundert und das zweite Mal 1986. Eine der wertvollen Grabbeigaben, ein schmaler Gürtel des Ritters Friedrich von Greiffenstein, wurde bereits ein erstes Mal in den 1890-er Jahren restauriert. Das prachtvolle Objekt liefert bis heute Stoff für verschiedene Interpretationen. Der Gürtel wurde in den letzten Wochen von Experten des Schweizerischen Nationalmuseums untersucht und ist zusammen mit andern wertvollen Objekten in der Ausstellung in der Klosterkirche zu sehen.
Podiumsdiskussion an der Vernissage
An der Vernissage-Feier vom 9. Juli, 19 Uhr spricht Regierungsrat Alex Hürzeler zur Einbettung der Ausstellung ins Kantonale Gedenkjahr. Danach folgt eine Podiumsdiskussion zur Bedeutung des Klosters Königsfelden als Memorialort. Geleitet wird das Podium von Thomas Pauli, Leiter Abteilung Kultur, Departement BKS Kanton Aargau. Es diskutieren Jeannette Rauschert, Staatsarchiv, Georg Matter, Leiter Kantonsarchäologie und Martina Huggel, Kuratorin der Ausstellung "In Grund und Boden". Der Anlass ist öffentlich.