Legal Tech verändert zunehmend die Rechtsbranche und setzt dazu Algorithmen, KI und Software ein. Zu den Zielen der Legal-Tech-Unternehmen gehören optimierte und überwiegend automatisierte Arbeitsprozesse. Doch wie weit sind die Legal-Tech-Unternehmen in der Entwicklung von KI bereits heute und was ändert das an der täglichen Arbeit der Rechtsanwälte?
Viele Kanzleien erkennen die Möglichkeiten noch nicht, die KI bieten könnte
Kleine und mittelgroße Anwaltskanzleien wissen oftmals noch nicht, wie sie von neuen Technologien profitieren können und in welchen Bereichen die Neuerungen sinnvoll sind. Gleichzeitig haben alle Kanzleien den Wunsch zukunftsfähig zu bleiben und die für Kunden optimale Rechtsberatung anzubieten.
Wie setzen Legal-Tech-Unternehmen KI bereits ein?
Erstmals hatte sich vor etwa 70 Jahren der Mathematiker Alan Turing mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Er wirft in seinem Werk „Computing Machinery and Intelligence“ die philosophische Frage auf, ob Maschinen denken können und kommt in einem Test zum Ergebnis: Ja – Maschinen können menschenähnliches Verhalten imitieren. Wenige Jahrzehnte später zeigt sich, dass drüber hinaus auch die Automatisierung intelligenten Verhaltens und maschinelles Lernen möglich sind.
In Deutschland gibt es immer mehr Legal-Tech-Startups. Neue Geschäftsmodelle drängen auf den Markt und unterscheiden sich erheblich in ihren Angeboten und ihrer Funktionsweise. Viele Legal-Tech-Startups wie KLUGO, advocado, Legalbase und Anwalt.de bieten schnelle Online-Rechtshilfe an. Andere Anbieter wie Flightright, Flightcash und Bahn-Buddy setzen die Erstattungsansprüche von Flug- oder Bahnkunden durch.
Die Legal-Tech-Startups setzen unterschiedliche Arten von künstlicher Intelligenz ein. Weit verbreitet sind bereits Chatbots. Das sind Computerprogramme, die menschliches Verhalten nachahmen. Eingesetzt werden sie oftmals in der Kundenkommunikation, um erste Daten des Kunden zu erfassen, oder auch im Verkehrs- und Mietrecht, weil dort die Rechtsfälle sehr ähnlich strukturiert sind.
Ein weiteres großes Einsatzgebiet für KI sind Smart Contracts – allerdings nicht im Sinne von Verträgen, sondern als Transaktionsprotokolle. Die praktischen Helfer kontrollieren Verträge in Echtzeit auf das Vorliegen von vorher definierten Ansprüchen und helfen diese automatisch durchzusetzen. Dazu nutzen Sie einfache Wenn-Dann-Funktionen, mit vorher definierten Bedingungen und Handlungen. Ein bekanntes Beispiel für den Einsatz von Smart Contracts sind Kfz-Versicherungen. Hierbei schließt der Kunde eine Autoversicherung ab. In seinem Auto wird eine Blackbox installiert. Fährt der Kunde dann viel zu schnell, überholt er in Kurven und missachtet Stoppschilder, so wird ihm auf dem Armaturenbrett angezeigt, dass der Versicherungsbeitrag um 20% steigt. Diese Bedingung wurde zuvor im Vertrag zwischen beiden Parteien vereinbart.
KLUGO entwickelt KI für ein optimiertes Nutzer-Anwalt-Matching
Wer ein Rechtsproblem hat, steht zuerst vor der Frage, welches Rechtsgebiet hiervon betroffen ist. Gelingt die Zuordnung des Problems nicht, ist es schwierig einen Rechtsanwalt zu finden, der die gewünschte Expertise mitbringt. In vielen Fällen sind auch mehrere Rechtsgebiete betroffen. KLUGO hat das Problem der Zuordnung erkannt und arbeitet aktuell an einem neuen KI-System, welches die Fallfrage selbständig dem richtigen Rechtsgebiet zuordnet.
Das neue KI-System wird die Zuordnung zum passenden Rechtsgebiet zuverlässig und unverzüglich durchführen. Das bietet sowohl für Anwälte als auch für Nutzer von KLUGO Vorteile: Anwälte, die mit KLUGO kooperieren, erhalten Anfragen zu ihren Wunschrechtsgebieten, die ein Matching-Algorithmus sekundenschnell und passgenau auswählt. Nutzer müssen sich nicht mehr mit der Frage beschäftigen, welches Rechtsgebiet in ihrem Fall betroffen ist. Das neue KLUGO-KI-System erledigt das für sie und findet umgehend den passenden Anwalt.