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Macht Mittagsschlaf Kinder schlauer?

(lifePR) (Hamburg, )
Eltern lieben Mittagsschlaf, Kinder mit zunehmendem Alter weniger. Viel zu spannend ist doch die Welt außerhalb des Bettchens. Schließlich gibt es so viel Neues zu entdecken.

Wie wichtig Schlaf für Körper und Geist ist, wissen wir alle. In der Welt der Erwachsenen ist regelrecht ein „Schlaf-Kult” ausgebrochen. Fitnesstracker und Smartwatches protokollieren die Schlafphasen auf die Minute genau. Und Arbeitsmediziner fordern immer wieder, auch im Büro ein Nickerchen zu halten. Aber wie sieht es bei den Kindern aus? Braucht jedes Kind einen Mittagsschlaf?

Auch Kinder kennen das Leistungstief am Mittag

Wohl jeder ist schon aus seiner Mittagspause an den Schreibtisch zurückgekehrt und fühlte sich schlapp und müde. Das hat mit der inneren Uhr des Menschen zu tun. Niemand erbringt rund um die Uhr die gleiche Leistung. Zur Mittagszeit erreicht unser Körper ein erstes kleines Tief. Wenn der Körper auch noch zusätzlich Energie benötigt, um das Mittagessen zu verdauen, werden wir müde.

Das ist bei unseren Kindern genauso. Das körperliche Leistungstief trifft eben auch kleine Menschen, deshalb ist der Mittagsschlaf wichtig, damit sie voller Energie den Rest des Tages in Angriff nehmen können.

Braucht jedes Kind einen Mittagsschlaf?

Menschen haben ein individuelles Schlafbedürfnis. Das weiß jeder. Generell sind sich Kinderärzte darüber einig, dass das Schlafbedürfnis von Kindern mit zunehmenden Alter abnimmt. Ein Säugling braucht etwa 17 Stunden Schlaf; ist das Kind ein Jahr alt, sinkt die Zeit auf 14 Stunden. Bei sechsjährigen Kindern gelten um die elf Stunden noch als optimal. Das belegen Statistiken und Studien.

Wenn das Kind während des Nachtschlafs die empfohlene Zeit nicht erreichen kann, weil es früh aufstehen muss, spät zu Bett geht oder in der Nacht länger wach ist, kann der Mittagsschlaf dieses Defizit ausgleichen. Und es liegt auf der Hand, dass Kinder, die schon am frühen Morgen in die Kita gehen, schneller müde werden als andere, die später kommen und zu Hause länger schlafen konnten.

Während sich bei den Allerkleinsten gar nicht die Frage stellt, ob sie einen Mittagsschlaf brauchen, weil sie von selbst einschlafen werden, ist das bei Vorschulkindern nicht ganz so leicht. Die Arbeitsgruppe Pädiatrie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung rät dazu, das Kind zu beobachten und auf Anzeichen für ein Schlafbedürfnis zu achten.

Für einen Mittagsschlaf sprechen diese Anzeichen:
  • Das Kind wacht gut gelaunt auf, wird jedoch im Laufe des Tages weinerlich und launisch.
  • Es hat mehr Geduld am Anfang des Tages, wird dann aber immer ungeduldiger.
  • Das Kind weint häufiger am Nachmittag und Abend als in der ersten Tageshälfte.
  • Es schläft häufig im Auto oder beim Fernsehen ein.
Wenn es keine solche Anzeichen gibt oder das Kind gar nicht einschläft, obwohl es die Gelegenheit für einen Mittagsschlaf hatte, braucht es diesen wohl auch nicht mehr.

Gerade weil jedes Kind individuell ist, lässt sich die Frage, bis wann ein Kind Mittagsschlaf machen soll, auch nicht mit einem festen Datum beantworten. So etwa mit drei Jahren dürfte die Schlafneigung um die Mittagszeit aber abnehmen. Eine Ruhepause ist dann aber immer noch nützlich!



Mittagsschlaf und Ruhepausen machen schlauer

Wenn wir schlafen, geht der Kreislauf zwar in den Ruhemodus, unser Gehirn arbeitet in der Zeit aber unermüdlich weiter. Es verarbeitet und sortiert die Eindrücke des Tages. Völlig unbewusst räumt der Kopf gründlich auf. Was lohnt sich, aufbewahrt zu werden? Wo ist es sinnvoll, Verbindungen zu anderen Erfahrungen und Wissen aufzubauen? Was kann gleich wieder gelöscht werden?

Das passiert auch bei unseren Kindern während des Mittagsschlafs. Das Sprichwort vom „Lernen im Schlaf” ist keine Legende, sondern tatsächlich in vielen Studien erwiesen. So hat beispielsweise eine Untersuchung aus den USA ergeben, dass Vorschulkinder, die einen Mittagsschlaf machten, mental leistungsfähiger sind, als eine Vergleichsgruppe, die keine Ruhezeit bekam.

Interessanterweise hatte auch der Ort, an dem geschlafen wird, Einfluss auf das Testergebnis. Die Kinder konnten Gelerntes besser wiedergeben, wenn sich der Schlafort direkt in der Nähe des Ortes befand, an dem die neuen Erfahrungen gemacht wurden.

Das Lernen und Ablegen von Erfahrungen passieren auch in Ruhephasen: Während die kleinen Baumeister am Vormittag vergeblich versucht haben, einen komplizierten Turm mit Klemmbausteinen zu errichten, funktioniert es nach der Ruhepause deutlich besser, weil in der Zwischenzeit ganz unbewusst analysiert wurde, warum das Gebäude immer zusammengefallen ist.

Ruhepause ja, Zwang nein

So ein Vormittag im kinderzimmer kann für eure Kinder schon ganz schön anstrengend sein. Herumtoben, Spielen, Lernen – das kostet natürlich Kraft. Bei den Kleinsten machen sich Körper und Geist von allein bemerkbar. Die Kinder können die Augen kaum noch aufhalten und fallen schnell in den Mittagsschlaf.

Die Statistiken zum Schlafbedürfnis von Kindern sind einleuchtend; aber jedes Kind ist eine eigene Persönlichkeit und somit individuell. Deshalb gibt es im kinderzimmer keinen Zwang zum Mittagsschlaf. Die meisten unserer Kinder schlummern während der Mittagsschlafzeit.

Aber wer sich nicht müde fühlt, muss das nicht (und schon gar nicht so tun, als ob geschlafen wird). Die Kinder, die nicht schlafen wollen oder können, schnappen sich ein Buch oder lauschen gebannt einem Hörspiel. Gerade weil jedes Kind eine eigene Persönlichkeit ist, dürfen es sich
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