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Kinder und digitale Medien: Medienkompetenz heißt mehr als Daddeln

(lifePR) (Hamburg, )
Digitale Medien sind ein fester Bestandteil unseres Alltags. Wir lesen Nachrichten auf dem Smartphone oder Tablet, suchen   am Computer und Filme oder Musik erreichen uns per Stream. Klar, dass Kinder den Umgang mit diesen Medien lernen müssen. Das ist sogar eine wichtige Kompetenz, auch wenn sie bei älteren Generationen auf wenig Gegenliebe stößt. Wenn Erwachsene Kindern digitale Medien kindgerecht zum richtigen Zeitpunkt erklären, kann sich diese Kompetenz besonders vorteilhaft entwickeln.

Erwachsene, die Anfang der 90er-Jahre geboren wurden, haben den Siegeszug des Internets, die Erfindung und den Durchbruch des Smartphones und die Etablierung digitaler Medien bewusst miterlebt. Unsere Kompetenz im Umgang mit neuen Geräten,   und online Inhalten entwickelte sich genauso schrittweise wie die deren Evolution. Für unsere Kinder ist das heute alles schon „da“. Und wie alles aus der Welt der Erwachsenen, wollen sie es auch benutzen. Aber wie führst Du Dein Kind am besten an digitale Medien heran? Ab wann können Kinder an digitale Medien herangeführt werden? Kann eine zu frühe Nutzung von digitalen Medien Deinem Kind schaden?

Es geht darum, Medienkompetenz zu gewinnen.

Wenn Pädagogen über digitale Medien sprechen, geht es ihnen um die Vermittlung von Medienkompetenz. Das umfasst mehr, als nur zu wissen, wie das Smartphone oder Tablet bedient wird. Die technische Funktionsweise haben Kinder schnell heraus. Sie bedienen die Geräte ganz intuitiv. Medienkompetenz ist aber mehr. Kinder sollten lernen:
  • Die Medienangebote und Werbung zu beurteilen und kritisch zu hinterfragen.
  • Aus dem riesigen Angebot bewusst sinnvolle Inhalte auszuwählen.
  • Inhalte einzuordnen und sie adäquat zu verarbeiten.
  • Sich der Gefahren, die sich im digitalen Raum verstecken können, bewusst zu werden.
Kurz gesagt, geht es also darum, den Kindern zu vermitteln, dass nicht alles, was da auf den Bildschirmen flimmert, „wahr“ und „real“ ist, nur weil es dort steht. Sich nicht einfach „berieseln“ zu lassen und alles anzuschauen und auszuprobieren, was es so gibt, ohne es zu hinterfragen. Und zu lernen, dort auch auf sich aufzupassen.

Schaden digitale Medien Kindern?

Das eigene Smartphone oder Tablet, lange Sitzungen am Computer: Die Mediennutzung von Schulkindern und Jugendlichen führt in Familien häufig und schnell zum Streit. Ein klassischer Konflikt, der schon die vorherigen Generationen beschäftigt hat, als es allein um das Fernsehen ging. Nicht umsonst heißt ein Kinofilm, der in den 70er-Jahren spielt, „Der Junge muss an die frische Luft“.

Also, wie schädlich sind digitale Medien? Einigkeit besteht unter Pädagogen und Wissenschaftlern offenbar nur darin, dass es eine Altersgrenze gibt, bis zu der Kinder keine digitalen Geräte nutzen sollten. Es gibt nach wie vor keine schlüssige Antwort auf die Frage: Ist ein zu häufiger Konsum und Umgang mit digitalen Medien tatsächlich schädlich? Es fehlt schlicht an Langzeituntersuchungen. Das hat der Kinder- und Jugendarzt Dr. Uwe Büsching bereits vor rund drei Jahren in einem   zusammengefasst: „Wir können zwar sagen, dass Kinder mit hohem Medienkonsum häufig Konzentrationsstörungen haben und zappelig sind. Wir können aber nicht sagen, ob Eltern ihre Kinder vor den Fernseher oder das Tablet setzen, weil sie zappelig sind oder ob die Kinder zappelig werden, weil sie zu viel Zeit vor dem Medium verbringen.”

Mediennutzung und Medienkompetenz eröffnet Chancen.

Eines steht fest: In einer digitalisierten Welt können Kinder den digitalen Medien und Geräten nicht dauerhaft ausweichen. Und spätestens in der Schule werden sie ihnen begegnen. Denn dort sind sie fester Bestandteil in den Stundenplänen. Wie Medien funktionieren, lernen Kinder eben am besten mittels praktischer Erfahrungen und Projekte.

Sicher scheint ebenfalls zu sein: Wer keine Medienkompetenz entwickelt, läuft Gefahr, einen Kontrollverlust im Umgang mit den Medien zu erleiden. Zudem schmälert ein Kompetenzmangel in digitalen Medien die Jobchancen.

Fünf Tipps, wie Du Dein Kind an digitale Medien heranführst.

Eltern haben heute die Wahl zwischen einer wirklich nicht überschaubaren Zahl an Ratgebern und Informationen zum Thema „Kinder und digitale Medien“. Im Kern kommen diese aber stets auf die gleichen Tipps zurück:

1.     Wann Dein Kind mit der Mediennutzung beginnen darf.

Grundsätzlich gilt natürlich auch bei diesem Thema, dass Du Dein Kind am besten kennst. Deswegen kannst auch nur Du entscheiden, wann der beste Zeitpunkt ist. Pädagogen raten zu einer  :
  • Kinder unter drei Jahren sollten keinesfalls allein einen Bildschirm nutzen.
  • Unter sechs Jahren landet keine eigene Spielekonsole im Kinderzimmer.
  • Mit neun Jahren kann über das erste Smartphone nachgedacht werden.
  • Unbeaufsichtigt sollten Kinder erst ab 12 Jahren den Computer und das Internet nutzen dürfen.
 2.     Mediennutzung begrenzen.

Experten sind sich darin einig, dass gerade in den ersten Lebensjahren für die Kinder viel wichtiger ist, eigene Erfahrungen mit ihren Sinnen zu sammeln. Tasten, Fühlen, Hören, Schmecken, Riechen und Sehen sind für die Entwicklung des Gehirns von enormer Bedeutung. Deswegen sollten Kinder, digitale Medien nicht uneingeschränkt nutzen dürfen. Die Medienzeit sollte abgesprochen sein. Die meisten Ratgeber empfehlen zur Orientierung:
  • Vier bis sechs Jahre: maximal 30 Minuten pro Tag.
  • Sieben bis 12 Jahre: maximal 60 Minuten pro Tag freie Bildschirmzeit.
  • Ab 12 Jahren: maximal 90 Minuten pro Tag oder Wochenbudget von ca. 10 Stunden.
3.     Bei der Mediennutzung dabei sein und die Auswahl unterstützen

Bei der Vermittlung von Medienkompetenz kommt es auf uns Erwachsene an. Die Eltern sollten auf jeden Fall in der Nähe bleiben, wenn Kinder mit digitalen Medien umgehen. Ihre Aufgabe ist es, Fragen zu beantworten, Hilfe zu bieten und einzuordnen. Und natürlich auch einzugreifen, wenn das, was da auf dem Bildschirm erscheint, nicht für Kinder geeignet ist.

Bei größeren Schulkindern können sich Eltern dann schon mehr im Hintergrund halten. Statt einer maximalen Nutzungsdauer pro Tag lassen sich Wochenbudgets vereinbaren, über die die Kinder dann selbst bestimmen. Trotzdem sollte stets über die Inhalte gesprochen werden. Fragt also auch gezielt nach, was Euer Kind denn online nun macht oder nach welchen Informationen es sucht.

4.     Über Gefahren aufklären

Zur Erringung von Medienkompetenz gehört auch das Wissen darum, dass Gefahren und Schattenseiten lauern. Zum Umgang mit eigenen Daten kann die Sensibilisierung nicht früh genug beginnen. Ihr solltet mit den Kindern über Werbung sprechen und mit Schulkindern auch über Mobbing.

5.     Medienfreie Zeiten einhalten und Vorbild sein

Vor dem Schlafengehen sollten digitale Medien generell Tabu sein. Das fördert das Zusammenleben und die geistige Regeneration, wenn es feste Zeiten gibt, in denen es gar keine Medien gibt (auch nicht für die Erwachsenen)! Beim gemeinsamen Essen läuft also weder der Fernseher, noch liegen Smartphone oder Tablet auf dem Tisch. Hier müssen dann ja leider auch Erwachsene inzwischen an sich arbeiten.

Für weitere Informationen und Tipps empfehlen wir nach wie vor gern die  , eine gemeinsame Initiative von ARD, ZDF, dem Familienministerium und der AOK. Dort gibt es jede Menge zusätzliche Informationen und Tipps zum Thema Mediennutzung von Kindern.

 
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