Ebenso wie sich die Hallenplanung an den fünf definierten Bereichen der textilen Wertschöpfungskette orientiert, beleuchten die Vorträge des Rahmenprogramms alle Bereiche des Alltagsgeschäfts in der logischen Reihenfolge. Der 9. November 2010 konzentriert sich auf die Sektoren "Sourcing & Production Line Management" als Klammer für die Session 1 sowie "Manufacturing Management" für Session 2. Da Mode nicht nur Bekleidung ist, eröffnet ein Vortrag über das Sourcing von Schuhen mithilfe eines Managementsystems den Vortragsblock. Erste Ergebnisse aus der Forschung im Rahmen des EU-Projektes "Open Garments", das sich mit der Kreation, Fertigung und Vermarktung individualisierter Bekleidung beschäftigt, wird von der Projektleitung referiert. Welche Möglichkeiten parametrische Schnittgestaltung in 3D für die Produktentwicklung funktioneller Sportbekleidung eröffnet, berichtet ein Hightech- Unternehmen aus Frankreich. Ein anbieterneutraler Grundlagenvortrag zum Thema systemgesteuerter Kollektionsentwicklung rundet die erste Session inhaltlich ab.
Prozesssteuerung ist das Zauberwort im Kernsegment der Supply Chain in der Bekleidung. Von der Kollektionsentwicklung über die Produktion bis zur Auslieferung oder von der Auftragsvergabe durch den Handel bis hin zum notwendigen Sourcing von Materialien und Zutaten im Vorfeld der Produktion reichen die Software-Pakete und Steuerungs-Systeme der neuesten Generation weit in die vor- und nachgeschalteten Bereiche der Wertschöpfungskette hinein. Die Kürzel der angesagten Lösungen heißen ERP, PDM oder PLM und versprechen modulare oder ganzheitliche Lösungen zur Nutzung und Bewegung des notwendigen Datentransfers. Über die Praxis mit seinem ERP-System berichtet ein großer Jeanshersteller aus der Türkei. Über die Einführung von PLM Systemen in der Bekleidungsindustrie berichtet ein amerikanisches Beratungsunternehmen. Die Zusammenhänge von Kollektionsrahmenplanung und PDM werden an einem Beispiel aus der deutschen Damenmode erläutert.
Die Session 3 "Finished Goods & Retail Management" am 10. November 2010 dominieren die Themen rund um Behandlung und Kennzeichnung von Fertigware sowie die besondere Bedeutung von E-Commerce in Flächenstaaten. Aus Moskau kommt ein Vortragender, der die Möglichkeiten des E-Commerce für den Markteintritt und den Vertrieb von Mode in Russland vorstellt. Alternative Methoden der Warensicherung und eineindeutigen Kennzeichnung sind Inhalt des folgenden Referates. Und schließlich berichtet ein Vorstand der Gerry Weber AG über die Live-Erfahrungen mit RFID in seinem Unternehmen.
Nach einigen weiteren Unternehmenspräsentationen im Rahmen Speakers Corner beginnt um 16.00 h der Future Talk als Höhepunkt des Vortragsprogramms mit einer rund einstündigen Paneldiskussion über das Thema: "Dialogmarketing und CRM: sammeln, bewerten und verführen". Anbieter aus diesem Bereich diskutieren mit Anwendern aus Modeindustrie und Handel über die Zukunft der feindatengestützten Kundenansprache und die ungeahnt großen, derzeit noch häufig brachliegenden Potenziale in diesem weiten Feld.