"Erfreulich ist, dass die beiden großen Parteien das Thema Altersarmut inzwischen klarer erkannt haben. Auch die anderen im Bundestag vertretenen Parteien sollten sich einer tragfähigen Lösung zu einem Entwurf in der Rentenfrage nicht länger verschließen", ergänzt Dörflinger. Dabei müsse jedoch eine Maxime erfüllt bleiben: "Die Rente muss auch zukünftig die Lebensleistung der Menschen abbilden. Sollte das bestehende Äquivalenzprinzip aufgegeben werden, wie es im Vorschlag der SPD und im Zuschussrentenvorschlag von Ministerin von der Leyen angedacht wird, so untergräbt dies das Vertrauen - auch der jüngeren Generationen - in die Sozialpolitik." Das mehrstufige Modell der katholischen Verbände, das neben der Sockelrente auch eine Erwerbstätigenversicherung vorsehe, berücksichtige dadurch auch die durch Arbeitsleistung erworbenen Anwartschaften.
Über die großen Aufgaben, die die Vermeidung von Altersarmut für die Zukunft mit sich bringe, dürfe die Politik allerdings nicht vergessen, dass offensichtliche Gerechtigkeitslücken bereits jetzt geschlossen werden müssten. Das Kolpingwerk Deutschland unterstützt daher die Forderung der katholischen Frauenverbände nach einer höheren Rentenanrechnung von Kindererziehungszeiten. Hierbei geht es um eine gerechte Behandlung der Mütter, die vor 1992 ihre Kinder zur Welt gebracht haben. "Bei Ihnen muss die Erziehungsarbeit ebenso mit drei Entgeltpunkten berücksichtigt werden, wie bei jüngeren Frauen", fordert Dörflinger.