Von Oktober 2010 bis September 2011 wurden 7,5% mehr Ausbildungsplätze gemeldet. Der Anteil der Bewerber, die in eine Ausbildung eingemündet oder darin verblieben sind, lag mit 54 Prozent etwas über dem Niveau des Vorjahres. Vor diesem Hintergrund forderte Vollmer die berufliche Bildung für Jugendliche nachhaltig zu gestalten. "Die Anstrengungen in diesem Bereich müssen weiter vorangetrieben werden." Die positive Entwicklung der neu abgeschlossenen Ausbildungsvertragszahlen bei rückläufigen Bewerberzahlen dürfe nicht darüber hinweg täuschen, dass viele andere Jugendliche ihren Vermittlungswunsch aufrecht erhalten oder sich nicht mehr bei der Bundesagentur für Arbeit melden, ohne einen Ausbildungsplatz zu haben. Hinzu komme, dass viele Jugendliche mit nicht so guten Schulabschlüssen aufgrund der doppelten Entlassjährgänge in vielen Bundesländern in den nächsten Jahren noch größere Schwierigkeiten haben würden, einen Ausbildungsplatz zu erhalten.
Vollmer forderte, insbesondere bei den Schulabgängern ohne Top-Noten, bei Menschen mit Migrationshintergrund und bei Menschen mit Behinderungen angesichts der aktuellen Situation auf dem Lehrstellenmarkt, deren Potentiale jetzt verstärkt zu nutzen. "Investitionen in die berufliche Bildung eröffnen Chancen zur Teilhabe. Eine ganzheitliche Förderung dieses Personenkreises ist unerlässlich", ergänzte Vollmer.
Für das Kolpingwerk Deutschland gelte der Grundsatz, dass die persönliche und berufliche Bildung Voraussetzung für eine gelingende Lebensgestaltung sind. "Diesem Anliegen fühlen sich besonders die Kolping Bildungswerke verpflichtet. Für lernbehinderte junge Menschen halten sie neben einer besonders auf die Behinderungen angepassten Ausbildung eine bedarfsgerechte Begleitung durch medizinische, psychologische, sozial- und sonderpädagogische sowie therapeutische Fachdienste an", machte Vollmer deutlich.