So sei die Absenkung des Rentenbeitrags zwar gesetzlich vorgeschrieben, dennoch wäre es mit Blick auf die Zukunft angemessen, den Überschuss im System zu belassen, um für schwierige Zeiten ein wenig gewappnet zu sein. Benötigen wir nicht eine verpflichtende demographische Nachhaltigkeitsreserve?", ergänzte Vollmer.
Die geplante Zuschussrente helfe zwar bestimmte Zielgruppen und würdige deren erbrachte Lebensleistung, mache jedoch auch schmerzlich deutlich, dass im derzeitigen System u.a. erbrachte Familienarbeit nicht hinreichend gewürdigt werde. Nur ein gesetzlicher Mindestlohn, werde verhindern, dass auch in der Zukunft Menschen, die, obwohl sie ein Leben lang gearbeitet haben, am Ende auf Transferleistungen angewiesen sind. "Sie gehören damit zu den Verlierern, das kann nicht gewollt sein", machte Vollmer auf ein weiteres Problem aufmerksam.
Das Sockelrentenmodell der katholischen Verbände stelle gegenüber den Schwächen des jetzigen Systems eine verfassungsgemäße und durchgerechnete Alternative dar. Hierzu müsse sich die Politik allerdings anders als nur in kleinen Schritten bewegen. Die am Wochenende veröffentlichten Zahlen hätten, so Vollmer, die Schärfe des Problems erneut gezeigt: "Es kann nicht sein, dass jemand, nach einer 30-jährigen Lebensarbeitszeit bei einem Bruttolohn von 2.5000 Euro, anschließend auf Sozialleistungen angewiesen ist." Deshalb sei ein Systemwechsel unerlässlich. "Ein Verstellen von Schrauben in einem Rentensystem, das nicht mehr zukunftssicher ist, ist Augenwischerei und politisch unverantwortlich gegenüber den kommenden Generationen", ergänzte der Bundesekretär des katholischen Sozialverbandes mit mehr als 250.000 Mitgliedern. 50.000 von ihnen gehören der Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland an.