"Die Zahl, der Menschen, die an Sonntagen arbeiten müssen, ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen", erklärt Thomas Dörflinger, MdB, der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland. "Mit elf Millionen Erwerbstätigen sind es bereits drei Millionen mehr als noch vor 15 Jahren." Es sei zu befürchten, dass der Sonntag als Tag der Ruhe vollständig verloren gehe. Aber gerade in einer Zeit zunehmender Belastungen durch die Anforderungen des Arbeitsmarktes, sei ein Tag der Ruhe unerlässlich. "Es gibt weder einen volkswirtschaftlichen noch einen lebensweltlichen Grund, auch noch den Sonntag zum Werktag zu machen", betont Dörflinger.
Der katholische Sozialverband mit seinen bundesweit mehr als 250.000 Mitgliedern, der auch Mitglied der "Allianz für den freien Sonntag" ist, sieht vor allem die Politik im Bund in der Verantwortung. "Der Bund müsse die Zuständigkeit für den Sonntagsschutz erhalten. Wir brauchen unter anderem einheitliche gesetzliche Voraussetzungen für den Ladenschluss wie für die Bedarfsgewerbeverordnung", fordert Dörflinger. Sonntagsarbeit sei nur dann zu rechtfertigen, wenn sie im öffentlichen oder sozialen Interesse notwendig sei oder der Sonntagskultur diene. "Es kann nicht sein, dass in den Kommunen immer mehr Alibianlässe gefunden werden, die dazu führen, dass der Schutzzweck des Sonntags völlig ausgehöhlt wird. Wer den Sonntag als Verfügungstag für Profitsteigerung auffasse, der mache Menschen zum Sklaven des Profits", ergänzt der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland.