Viele junge Menschen haben aktuell noch keinen Ausbildungsplatz gefunden, halten ihren Wunsch nach einer Ausbildung aber aufrecht. Das waren im vergangenen Jahr laut dem Berufsbildungsbericht ca. 85.000 junge Menschen. Daher fordert das Kolpingwerk Deutschland einen Vorrang für Vermittlung in Ausbildung vor der Vermittlung in Arbeit für junge Menschen. "Ansonsten besteht die Gefahr, dass diese jungen Menschen aus dem Bildungssystem herausfallen und so dauerhaft dem Arbeitsmarkt verloren gehen und chancenlos bleiben", betont Liening-Ewert. Dazu komme, dass weiterhin rund 15 Prozent der jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren ohne Berufsabschluss sind. Das sind immerhin etwa 1,5 Millionen. "Dieses kann kein politisch Verantwortlicher wollen. Das Kolpingwerk verlangt hier zusätzliche Anstrengungen und sieht Handlungsmöglichkeiten insbesondere in Angeboten der Nachqualifizierung, um vorhandene Kompetenzen und Begabungen zu erschließen", ergänzt das Kolping-Bundesvorstandsmitglied.
Der Berufsbildungsbericht zeige auch, dass schlechte Bildungsvoraussetzungen eine wesentliche Ursache für Ausbildungslosigkeit sind. Das Kolpingwerk Deutschland macht vor diesem Hintergrund deutlich: "Jugendliche mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen benötigen vielfältige, niedrigschwellige Angebote, um Bildungsabschlüsse nachzuholen."
Für das Kolpingwerk Deutschland gilt, dass persönliche und berufliche Bildung Voraussetzung für eine eigenverantwortliche und dem Gemeinwohl verpflichtende Lebensgestaltung sind. Diesem verbandlichen Anliegen fühlen sich besonders die Kolping-Bildungswerke verpflichtet, die in besonderer Weise Jugendliche auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf unterstützen.