"Häufig ist aber festzustellen, dass von den notwendigen und hochwertigen Angeboten der Eltern- und Familienbildung gerade diejenigen Eltern, die sie am nötigsten hätten, nicht erreicht werden", ergänzte Kolping-Bundesvorstandsmitglied Maria Schönbrunn. "Es ist überfällig, Strategien zu entwickeln, wie auch bildungsferne Familien mit niedrigschwelligen Angeboten der Eltern- und Familienbildung erreicht werden und in schwierigen Lebensphasen eine Unterstützung und Begleitung erfahren können."
"Das Kolpingwerk Deutschland bietet an, gemeinsam mit anderen Akteuren der wertorientierten Familienbildung Wege zu diesen Eltern und Familien zu erschließen und so die vielfach eingeforderte, aber dabei im Ungefähren bleibende bürgerschaftliche Mitverantwortung für das Gelingen des Lebens mit Kindern zu konkretisieren", betonte Thomas Dörflinger. Es könne aus Sicht des Kolpingwerkes Deutschland keine Lösung sein, zur Problembewältigung einseitig bei staatlichen Instanzen wie den Jugendämtern anzusetzen, so notwendig eine Steigerung ihrer Handlungsfähigkeit erscheine. "Der Staat kann die Erziehungsverantwortung aber nicht von den Eltern an Behörden delegieren. Ein staatlich gefördertes engmaschiges Netz, durch das kein Kind mehr fällt, ist auch für die Stärkung der Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung nötig", so lautet das Plädoyer des Kolping-Bundesvorsitzenden.