Eltern seien, so der Bundestagsabgeordnete, die ersten und wichtigsten Erzieher ihrer Kinder: „In den ersten Monaten und Jahren werden die Grundlagen der späteren geistigen und seelischen Entwicklung gelegt. Kinder brauchen eine sichere Bindung an feste Bezugspersonen, um zu eigenständigen Persönlichkeiten heranwachsen zu können.“ Das Kindeswohl sei, so Dörflinger, ein hohes Gut. „Was zum Wohl des Kindes geschieht, beurteilen in der Regel am besten die Eltern“, erklärte der Kolping-Bundsvorsitzende.
Schreckliche Einzelschicksale wiesen darauf hin, dass Eltern teilweise mit der Erziehung, Bildung und Betreuung ihrer Kinder überfordert seien. „Hier sind Anstrengungen zu unternehmen, diese Kompetenzen der Eltern zu stärken und sie in dieser Aufgabe zu begleiten und zu fördern“, machte Dörflinger deutlich. Auch hier gelte, dass Einrichtungen nicht die Eltern ersetzen, sondern bei der Erfüllung der Erziehungsaufgabe unterstützen sollten.
Das Kolpingwerk Deutschland habe, ergänzt Dörflinger, bereits vor Jahren ein eigenes Eltern–Kurs–Konzept aufgelegt. Aktuell bietet der Verband im Herbst 2007 eine Ausbildung zur Kursleitung für den Elternkurs „KESS erziehen“ an. Hinter dem Titel verbergen sich die Stichworte „kooperativ – ermutigend – sozial – situationsorientiert“. Eltern werden darauf vorbereitet, angemessen auf ihr Kind zu reagieren, Grenzen zu setzen, Konflikte als Chance zu begreifen und für sich selbst Oasen der Ruhe zu schaffen.
In den Kolpingsfamilien, den Diözesan- und Landesverbänden sowie in den Familienferienstätten finden eine Vielzahl von Angeboten der Familienbildung und –begegnung statt, die die einzelne Familie unterstützen. Vor allem regelmäßige Tref-fen wie Familienkreise, Mutter–Kind–Gruppen oder Großeltern–Enkel-Wochenenden tragen zur Stärkung der Familie bei. Darüber hinaus gibt es Kindertagesstätten und Bildungseinrichtungen in Kolping-Trägerschaft, die auf der Grundlage der christlichen Werte eine wichtige Arbeit für Familien leisten.