Die Entwicklungshilfeorganisation Qxfam hat es ans Licht gebracht: Nachdem zuvor bereits die Deutsche Bank mit Spekulationen am Nahrungsmittelmarkt aufgefallen war, steht jetzt der Münchner Allianz-Konzern im Mittelpunkt der Kritik. Wie kein zweites deutsches Unternehmen handelt der Versicherer demnach an Warenterminbörsen mit Nahrungsmitteln. In fünf Fonds setze das Unternehmen auf steigende Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, weiß Oxfam. Das Geschäft betreibe die Allianz vorwiegend über ihre zum Konzern gehörende Kapitalanlage-Gesellschaft Pimco.
"Durch ein solches Verhalten werden die Bestrebungen, faire Preise für die Lebensmittelproduzenten zu erzielen, systematisch ausgehöhlt", beklagt Breher. Der ohnehin schwierige Markt werde durch die Nahrungsmittelspekulanten nur noch instabiler. "Etwa 80 Prozent ihres Einkommens geben die Menschen in armen Ländern bereits jetzt für Nahrungsmittel aus. Die Menschen dort sind der auch durch die Spekulationen angetriebenen Preisspirale schutzlos ausgesetzt." Natürlich habe der Hunger viele andere Ursachen, wie ausbleibenden Regen oder Missernten. Ein Ende der Spekulationen mit Nahrungsmitteln wäre aber eine Möglichkeit eine der Ursachen schnell abzustellen. "Grundnahrungsmittel wie Hirse kosten bereits bis zu 200 Prozent mehr als im Vorjahr. Wir dürfen nicht auch noch zulassen, dass künstlich in die Höhe getriebene Preise den Hunger noch verstärken." Ethisches Handeln müsse sich am Ergebnis des eigenen Tuns messen lassen. "Die Aktionäre sind aufgefordert ihre Vorstände darauf festzulegen. Wenn Spekulation im Ergebnis zu mehr Hunger führt, dann ist diese Spekulation nicht verantwortbar."