"Unter dem Aspekt der Stärkung der Generationensolidarität begrüßt das Kolpingwerk Deutschland als generationenübergreifender Verband dieses Vorhaben, denn immer mehr Großeltern übernehmen Verantwortung für ihre Enkel", freut sich Herbert Barthelmes. Er ist Mitglied des Bundesvorstandes des Kolpingwerkes Deutschland. Da eine finanzielle Flankierung der Großelternzeit - ähnlich wie bei der Familienpflegezeit - jedoch nicht vom Gesetzgeber vorgesehen ist, werde die Nutzung des Angebotes in der Praxis wahrscheinlich eher zurückhaltend sein.
Der Vorschlag zur Großelternzeit stammt von den Autoren des achten Familienberichts, der am 14.03.2012 von der Bundesregierung beschlossen wurde. Unter dem Leitmotiv "Zeit für Familie. Familienzeitpolitik als Chance einer nachhaltigen Familienpolitik" enthält der Bericht, nach der Einschätzung des katholischen Sozialverbandes mit mehr als 260.000 Mitgliedern, ansonsten wenig konkrete Vorschläge zur Frage, wie die Zeitsouveränität gerade in der Phase der Familiengründung verbessert werden kann. "Zu sehr werden immer noch die Perspektive der Wirtschaft und die der Unternehmen höher bewertet als die Bedürfnisse von Männern und Frauen, die eine Wahlfreiheit bei der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie wünschen", betont Barthelmes. So habe die Berichtskommission eine Verkürzung der Elternzeit von drei auf zwei Jahre gefordert. "Den Vorschlag hat das Familienministerium richtigerweise umgehend zurückgewiesen."