Das Dialogforum Airport Berlin Brandenburg steht – schon vom Namen her – für Austausch und Gespräch. Damit ist aber keineswegs nur die Diskussion unter den Mitgliedern gemeint, also den Kommunen, Landkreisen, Ländern und Institutionen. Vielmehr sucht das Dialogforum das Gespräch mit allen, die in der Region leben und arbeiten. Sie können nun mittels einer Online-Beteiligung ihre Anregungen und Vorschläge einbringen: Wie sieht eine lebenswerte und attraktive Flughafenregion im Jahr 2030+ aus? Welche Themen sind für eine positive Entwicklung wichtig? Was macht die Flughafenregion aus? Welche Aspekte sind dabei besonders wichtig? Wie können wir Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und CO2 -Neutralität verankern und umsetzen?
Gemeinsam gestalten
Die Flughafenregion ist mehr als die Gegend rund um den BER: Sie ist Modellregion, Impulsgeber, Schnittstelle in wichtigen transeuropäischen Netzen sowie Heimat und Lebensraum von mehr als 520.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mit eigenen Identitäten und Traditionen, die sich gegenseitig bereichern. Das Leben dieser Menschen hört nicht an den Grenzen ihrer Gemeinde auf, es eröffnet ebenfalls die Räume zwischen den Kommunen. Nur gemeinsam können diese Räume lebenswert gestaltet, nur in der Zusammenarbeit kann diese Region zu einem Zuhause werden.
Eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Region bildet das Gemeinsame Strukturkonzept (kurz: GSK). Darin formuliert das Dialogforum Zielvorstellungen und Maßnahmen für die Region zu den Themen Wohnen, Arbeiten, Verkehr und Freiraum. Die Mitglieder erarbeiteten es erstmals 2006 und schreiben es seither kontinuierlich fort, um die zukünftige Ausrichtung der Region gemeinsam anzugehen.
Diskussion über zentrale Handlungsfelder
Die darin vorgeschlagenen Maßnahmen und Empfehlungen möchte das Dialogforum nun mit der Öffentlichkeit diskutieren, um ihre Hinweise, Meinungen und Ideen bei der Umsetzung des GSK zu berücksichtigen und eine gemeinsame Vision für die Flughafenregion zu erarbeiten. Gegenstand der Beteiligung sind die zentralen Handlungsfelder und geplanten Maßnahmen des GSK.
Die vier zentralen Handlungsfelder sind:
- Wohnen und Infrastruktur: Die richtigen Flächen für eine nachhaltige Siedlungs- und Wohnraumentwicklung aktivieren.
- Wirtschaft und Gewerbe: Qualitätsbasierte Ansiedlungen für mehr Wertschöpfung, Innovation und effiziente Flächennutzung unterstützen.
- Verkehr und Mobilität: Verkehrs- und Logistikströme mit intelligenten und umweltverträglichen Mobilitätsformen in die richtigen Bahnen lenken.
- Grün- und Freiräume: Zwischen und in den Achsen attraktive und klimaangepasste Freiräume entwickeln.
Wachstumsstarke Flughafenregion
Die länderübergreifende Flughafenregion ist der dynamischste Wirtschaftsraum in der Hauptstadtregion und gehört zur Spitzengruppe in Deutschland und Europa. Im Jahr 2030 leben in der Flughafenregion 570.000 Einwohner, was einen Zuwachs von zehn Prozent bedeutet. Im Brandenburger Teil werden 90.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden sein, ein Anstieg von 15 Prozent. Die Flughafenregion BER ist Modell und Reallabor für neue Lösungen insbesondere in den Themenfeldern Verkehr und Mobilität sowie Umwelt, Klimaschutz und CO2-Einsparung.
Trotz des aktuell reduzierten Flugverkehrs (in Folge der Corona-Pandemie), deuten viele Signale darauf hin, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Dazu zählen z.B. die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum und Gewerbeflächen sowie erfolgreiche Unternehmensansiedlungen (wie z.B. das Tesla-Werk).
Die bestehenden Potenziale für die Entwicklung von Wohnraum und Gewerbe bieten der Flughafenregion vielfältige Möglichkeiten für eine nachhaltige Weiterentwicklung. Gleichzeitig werden zukünftige Gewerbe- und Wohnungsansiedlungen gemeinsam in der Region abgestimmt, um eine geordnete Entwicklung zu ermöglichen und einer Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken.
Das Verkehrsnetz wird aus regionalen und überregionalen Straßen und Schienenverbindungen gebildet, in das der Flughafen BER eingebunden ist. Der Ausbau zentraler Verkehrsknotenpunkte stellt hier eine wichtige Maßnahme dar, um eine weitere Vernetzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu gewährleisten. Außerdem soll hierdurch zu einer Verringerung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) beigetragen werden – zugunsten des ÖPNV. Radschnellwege, neue Mobilitätsformen und Antriebe bieten hervorragende, ergänzende, CO2-neutrale Möglichkeiten.
Die Natur- und Erholungsräume in und zwischen den Siedlungsachsen sollen weiterentwickelt, aufgewertet und vernetzt werden, mit dem Ziel, zusammenhängende Rückzugs- und Erholungsorte zu schaffen und positiv im Sinne von Klimaschutz und Nachhaltigkeit wirken zu können.