„Der Funkerberg sendet wesentliche Impulse für die Entwicklung der Stadt Königs Wusterhausen und der Region auf der Innovationsachse Berlin Adlershof und der Lausitz“, sagt Michaela Wiezorek, Bürgermeisterin von KW. „Gründe hierfür sind die unmittelbare Nähe von Universität und den innovativen Unternehmen hier am Standort.“
Innovativer Lebens- und Wirtschaftsstandort
Doch der Funkerberg bietet Potenzial weit über einen Industriestandort hinaus: „Wir wollen auf diesem Areal in innerstädtischer Lage zukünftig, zusätzlich bezahlbare Wohnquartiere schaffen mit direkter Einbeziehung von Wirtschaft und Universität. Der Funkerberg kann so zum innovativen Lebens- und Wirtschaftsstandort werden. Das macht dieses Projekt Funkerberg zum Leitobjekt im Gemeinsamen Strukturkonzept (GSK)“, so die Bürgermeisterin.
Und es geht voran mit dem Leitprojekt: Im Moment ist der zweite Bauabschnitt in Vorbereitung. Wiezorek sagt: „Wir möchten mit der Stadt Wildau den zweiten Bauabschnittes noch mal gemeinsam überarbeiten und den Rahmenplan auf der Ebene einer gemeinsamen Bauleitplanung abstimmen. Ziel ist, ein interkommunales, gemarkungsübergreifendes Bauplanungsverfahren durchzuführen.“ Dieser interkommunale und administrative Grenzen überschreitende Ansatz ist ebenfalls ein Kriterium, um als Leitprojekt im GSK zu gelten.
Über Grenzen hinausdenken
Dass Kommunen gemeinsam stärker sind, haben auch Königs Wusterhausen und Wildau erkannt. Die Bürgermeisterin sagt: „Wir haben vorher mit unserer B-Planung an der Gemarkungsgrenze zu Wildau aufgehört. Nun erkennen wir, dass wir über unsere Grenzen hinausdenken müssen, um nachhaltig agieren zu können. Wenn man gemeinsame Ziele hat, dann lässt sich so etwas schneller umsetzen.“
Herausforderungen bleiben: „In Wildau und Königs Wusterhausen gelten unterschiedliche Haushaltslagen, dem müssen wir gerecht werden. Wir müssen unseren kommunalen Haushalt und die Kassenverordnung sozusagen überlisten, denn beide Städte müssen wirtschaftlich in der Lage sein, das B-Plan-Verfahren anzuschieben und zu finanzieren. Der politische Wille ist da, das gemeinsame Ziel ist da, aber die Handlungsstränge sind oftmals gebunden an Kommunalverfassungen, kommunales Haushaltsrecht, Haushaltsauslagen. Das sind dann Herausforderungen, vor denen wir stehen und die wir lösen müssen“, so die Bürgermeisterin.
Schneller zum Ergebnis
Hinzu kommt, dass die Bedürfnisse von Unternehmen und Start-ups häufig anderes erfordern als das, was die Möglichkeiten von Kommunen erlauben. Auch der gesetzliche Rahmen sieht agiles Handeln meist nicht vor. „Ein Start-up braucht häufig kurzfristig eine Entscheidung“, so Wiezorek, „das mit unseren kommunalen Prozessen in Einklang zu bringen, ist nicht immer ganz einfach. Da darf man sich nicht treiben lassen und muss die Spielräume kennen, die einem zur Verfügung stehen. Wir sind kreativ, die uns zur Verfügung stehende Gesetzeslage so auszunutzen, damit wir schneller zum Ergebnis kommen. Da gehört auch ein bisschen Mut dazu.“
Der Funkerberg ist aber nicht nur Landmarke und Ort der Planung, er stiftet Identität, ist Symbol für Königs Wusterhausen. „Der Funkerberg ist auch für mich ein Stück Zuhause“, sagt die Bürgermeisterin, „wenn man von der Autobahn kommt, sieht man den Sendemast und weiß: Jetzt ist man in unserem KW.“