»Eine Harfe muss klingen wie ein Orchester. Die wenigsten wissen, dass man auf einer Harfe große, kräftige Töne erzeugen kann, neben den sehr feinen«, sagt de Maistre heute. Das kann er im Konzert in der Reihe »Kammerorchester International« mit dem Wiener Kammerorchester unter dem Österreicher Stefan Vladar nun beweisen.
Im Konzerthaus Berlin erklingen Boieldieus klassisches Harfenkonzert C-Dur (1800) und Händels barockes Harfenkonzert B-Dur op. 4 Nr. 6 (um 1735) - beides Meilenstein ihres Genres. Auch wenn Händels Werk eher als Orgelkonzert bekannt ist: Die subtile Musik mit ihren galanten Arpeggien deutet auf die frühere Harfenversion, die zuerst in London als Zwischenaktmusik im »Alexanderfest« erklang.
Romantischer sind die zwei anderen Programmpunkte. Hugo Wolfs »Italienische Serenade« spricht jene Sehnsucht gen Süden aus, die um 1900 so viele Künstler heimsuchte. In dem einsätzigen Werk gibt es sogar Anklänge an mediterrane Gitarrenklänge. Schuberts B-Dur-Sinfonie Nr. 5 gehört hingegen zu den Frühwerken des Wiener Komponisten. Die 1816 für ein Liebhaberorchester verfasste Musik ist kammermusikalisch, licht und ganz von Mozarts Geist beseelt. Eben zauberhaft!
Kammerorchester International
Wiener Kammerorchester
Stefan Vladar
Xavier de Maistre Harfe
Hugo Wolf »Italienische Serenade« für Streichorchester G-Dur
François-Adrien Boieldieu Konzert für Harfe und Orchester C-Dur op. 82
Georg Friedrich Händel Konzert für Harfe und Orchester B-Dur op. 4 Nr. 6 HWV 294
Franz Schubert Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485