Beim Gastspiel am Gendarmenmarkt präsentiert die Accademia Bizantina unter ihrem emsigen Konzertmeister Stefano Montanari ausschließlich Werke des Briten Henry Purcell. Als »Orpheus Britannicus« war Purcell im Barockzeitalter bekannt, und nur wenige Jahre nach seinem frühen Tod erschien eine Liedauswahl unter diesem schmucken Titel. Der Londoner gilt als Urvater der englischen Musik. Sein der heimatlichen Sprache entlehnter Tonfall beeinflusste die Melodieführung seiner Vokalwerke. Positionen als Organist der Westminster Abbey und der Chapel Royale machten Purcell bereits zu Lebzeiten weltberühmt. Außerdem diente er der englischen Krone als »Keeper of the king’s instruments«.
In seiner Bühnenmusik formte Purcell erste Nationalwerke. Freilich sind auch italienische und französische Einflüsse spürbar. Daher wurde seine Musik auch außerhalb Großbritanniens gern gehört. »Dido and Aeneas« und »King Arthur« gehören zu seinen bekanntesten Opern. Doch auch die Schauspielmusik »Oedipus« und die gebotenen Arien und Instrumentalwerke sind Begegnungen wert. Historisch angestaubt wirkt seine Musik jedenfalls nie – eher wie prickelndes Ale.
Accademia Bizantina
Stefano Montanari Violine und Leitung
Andreas Scholl Altus
Henry Purcell Bühnenmusik zu »The Gordian Knot Unty'd«
Henry Purcell »If music be the Food of Love«
Henry Purcell »Sweeter than Roses« aus der Bühnenmusik zu
»Pausanias the Betrayer of his Country«
Henry Purcell »An Evening Hymn«
Henry Purcell Chaconne aus »King Arthur or The British Worthy«
Henry Purcell »When I am laid in Earth« aus »Dido und Aeneas«
Henry Purcell »What power art thou, who from below« aus »King Arthur or The British Worthy«
Henry Purcell Pavane und Chaconne für Streicher und Basso continuo g-Moll
Henry Purcell »Here The Deities Approve - While Joys Celestial« aus
»Welcome to all the Pleasures«
Henry Purcell »O solitude, my sweetest choice«
Henry Purcell »Music for a While« aus der Bühnenmusik zu »Oedipus«
Henry Purcell Triosonate Nr. 8 G-Dur
Henry Purcell »Fairest Isle« aus »King Arthur or The British Worthy«