Das sagte der im französischen Belfort geborene Gérard Grisey (1946-1998), ein Klassiker der Moderne und Vater der Musique spectrale. Früh steht die Verwandlung eines Klangkerns im Zentrum seines kompositorischen Konzepts. Griseys will seine Musik jedoch nicht als Mathematik, Astrologie oder »Akupunktur« missverstanden wissen; seine Kompositionen entfalteten sich kontinuierlich und zielgerichtet aus einfachsten Elementen. Eine extreme Weitung des Raums vom Solo zum großen Orchester beschreibt der Zyklus »Les espaces acoustiques« (1974-1985). Aus ihm stammt das in diesem Konzert gespielte Stück »Périodes«.
Es spielt das Kammerensemble Neue Musik Berlin, 1988 von Studenten der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« gegründet. Die heute international gefragte Formation regt in ihren Konzerten zu Denkanstößen an. Das wissen neugierige Konzerthaus-Besucher, die bereits mehrere Projekte des Ensembles erleben durften. Innerhalb der Reihe »2 x hören« präsentiert es nun dieses Bahn brechende Klangkunstwerk. So urteilte Die Zeit 2007: »Gérard Grisey hat der Musik etwas zurück-erobert, das am Ende des 20. Jahrhunderts schon beinahe vergessen schien: eine metaphysische Dimension.«
2 x hören
Kammerensemble Neue Musik Berlin
Markus Fein Moderation
Gérard Grisey »Périodes« aus »Les espaces acoustiques«
Im Videocast konzerthaus live(http://www.youtube.com/...) erklärt der Musikwissenschaftler Markus Fein das Konzept der Reihe »2 x hören«