Vielleicht passt er daher so gut als Dirigent zu diesem Schumann-Programm, mit dem das Konzerthausorchester Berlin den 200. Geburtstag des Komponisten ehrt. Die Ouvertüre zu Schillers »Die Braut von Messina« gehört zu den eher selten gespielten Werken aus Schumanns Feder. Sie steckt voller Poesie und stillem Zauber. Für diese Eigenschaften ist auch seine zweite Sinfonie bekannt. Zudem findet darin eine robuste Auseinandersetzung mit der klaren Struktur historischer Musikstile statt: Schumann lässt durch diesen Rückblick einen frischen Geist wehen. Geradezu himmlisch klingt das wehmütige »Adagio espressivo«.
Alban Bergs »Sieben frühe Lieder« sind ein glühender Beweis, wie bereits der junge Komponist Wort und Ton genial vereinte. Erst 1928 hat er diese Lieder zu einem Zyklus gebunden, neu instrumentiert und erstmals in Wien aufführen lassen. Im Konzerthaus werden sie von der Sopranistin Melanie Diener interpretiert. Die weltweit gefragte Künstlerin machte etwa als Katja Kabanowa in Janá?eks gleichnamiger Oper in Wien und an der Staatsoper Berlin Furore. Es gibt sogar Leute, die sagen, dass ihre Stimme »süchtig« macht. Heute arbeitet die bei Hamburg geborene Sopranistin mit Dirigenten wie Riccardo Chailly und Lorin Maazel zusammen.
Konzerthausorchester Berlin
Michael Gielen
Melanie Diener Sopran
Robert Schumann Ouvertüre zu Schillers Trauerspiel »Die Braut von Messina« op. 100
Alban Berg »Sieben frühe Lieder« für Sopran und Orchester
Robert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61