Auf dem Programm des Konzerts stehen - gewissermaßen als klingende Visitenkarten - verschiedene Werke der genannten Komponisten. Zuerst erklingt Johann Friedrich Faschs Ouvertüre g-Moll, die ganz im Stile einer französischen Orchestersuite (Lully) gehalten ist. Georg Philipp Telemanns Konzert für vier Violinen ohne Bass D-Dur zeigt anschließend, wie man einen orchestralen Klang auch ohne Generalbass komponieren kann - für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich. In der »Ouverture des Nations anciens et modernes« verarbeitet Telemann schließlich Nationalstile aus Deutschland, Schweden und Dänemark in Form kürzerer Tanzsätze und Charakterstücke.
Eine weitere Ouvertüre stammt von Johann Christoph Graupner. Er komponierte über 200 Orchestersuiten und Sinfonien mit abwechslungsreicher Instrumentierung, so auch die Ouvertüre e-Moll für zwei Oboi da selva (Waldoboen) sowie die Sinfonie C-Dur für zwei Hörner. Zum Abschluss erklingt Johann Sebastian Bachs berühmtes »Italienisches Konzert« F-Dur BWV 971 in einer Bearbeitung von Václav Luks für Solovioline und Streichorchester.
Den Abend bestreitet die Akademie für Alte Musik Berlin, die 1982 aus Mitgliedern Berliner Sinfonieorchester entstand. Seit 25 Jahren veranstaltet die Akademie eine eigene Reihe im Konzerthaus. Ihr Spiel besticht durch klangliche Farbigkeit und vertieft die historische Aufführungspraxis durch Repertoire- und Quellenarbeit.
»Die Kandidaten für das Leipziger Thomaskantorat 1722/23«
Akademie für Alte Musik Berlin
Johann Friedrich Fasch Ouvertüre für zwei Oboen, zwei Fagotte, Streicher und Basso continuo g-Moll
Georg Philipp Telemann Konzert für vier Violinen ohne Bass D-Dur
Johann Christoph Graupner Ouvertüre für zwei Oboi da selva, Streicher und Basso continuo e-Moll
Georg Philipp Telemann »Ouverture des Nationes anciens et modernes« für Streicher und Basso continuo G-Dur
Johann Christoph Graupner Sinfonie für zwei Hörner, Streicher und Basso continuo C-Dur
Johann Sebastian Bach »Concerto nach Italienischen Gusto« F-Dur BWV 971, für Violine, Streicher und Basso continuo bearbeitet von Václav Luks