Dieses Aussage des Österreichers Leopold Hager zeugt von seiner großen Erfahrung im Umgang mit klassischen Meisterwerken. Zu Recht genießt der Dirigent den Ruf eines großen Souveräns. Dies wird er nun auch mit dem Konzerthausorchester Berlin beweisen. Mozarts Es-Dur-Sinfonie KV 543 (1788) und die Arie »Bella mia fiamma« KV 528 (1787) stehen in zeitlicher und stilistischer Nachbarschaft zum »Don Giovanni«, den der Komponist Ende Oktober 1787 in Prag aus der Taufe hob. Ausdruck und melodische Inbrunst verbinden sich in diesen Werken. Sie verraten ein letztes Geheimnis, das auch heute noch sprachlos macht.
Als Wesensverwandter Mozarts betrachtete sich Richard Strauss. Der frühgeniale Bayer trat zünftig in die Fußstapfen des Salzburgers - und blieb dabei natürlich ein Kind seiner Zeit: der Spätromantik und Moderne. Die »Vier letzten Lieder« (1947) zählen zu den ergreifenden Gesängen des 20. Jahrhunderts. Als Interpretin wurde die bei Hamburg geborene Sopranistin Melanie Diener gewonnen. Sie kennt sich in der Welt Mozarts ebenso aus wie in den Opern Wagners. Beste Voraussetzungen also für Richard Strauss. Dessen epochale Fin-de-Siècle-Tondichtung »Tod und Verklärung« (1889) beschließt den Konzertabend visionär.
Konzerthausorchester Berlin
- Leopold Hager
- Melanie Diener Sopran
- Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Es-Dur KV 543
- Wolfgang Amadeus Mozart »Bella mia fiamma - Resta, o cara« - Rezitativ und Arie für Sopran und Orchester KV 528
- Richard Strauss »Vier letzte Lieder« für Sopran und Orchester nach Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff
- Strauss »Tod und Verklärung« - Sinfonische Dichtung op. 24