Völlig unterschiedliche Komponisten wie Unsuk Chin, David Fennessy, Heiner Goebbels, Benedict Mason und Johannes Schöllhorn haben sich auf das Abenteuer eingelassen. In ihren Tongemälden ging es den Künstlern nicht um die Abbildung des oberflächlichen Kolorits, sondern um das innere Wesen dieser asiatischen Städte. So beschreibt Schöllhorn die Metropole Hongkong als »weder Ort noch Megastadt. Obwohl dort Millionen Menschen wohnen, wirkt es paradoxerweise wie ein Dorf - ein Dorf, das gewissermaßen im Niemandsland liegt.« Den Reiz, der dieser Ort auf ihn als Komponisten ausübte, fand Schöllhorn im Element Wasser: »Der Fluss ist das Gemeinsame aller Städte im Pearl River Delta, die stark vom Wasser, das durch sie fließt und mit dem sie leben, geprägt sind. Auf einen Komponisten wirken sie wie eine polyphone Partitur.«
Solche ehrgeizigen Projekte wie »into...« sind ein Markenzeichen des Ensemble Modern, einem der weltweit führenden Orchester für Neue Musik. 1980 von Studenten gegründet, ist das Ensemble seit 1985 in Frankfurt beheimatet und organisiert sich basisdemokratisch. Als rechtliche Form wählte man eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, in der alle 19 Musiker unterschiedlicher nationaler Herkunft als Gesellschafter beteiligt sind. 2003 wurde das Ensemble Modern von der Kulturstiftung des Bundes zu einem »Leuchtturm« zeitgenössischer Kultur in Deutschland erklärt. Das Projekt »into...« wurde vom Ensemble Modern und dem Siemens Arts Program in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entwickelt.
Ausführliche Informationen auf der »into«-Website www.i-n-t-o.net/index1.html
»into Pearl River Delta«
Ensemble Modern
Johannes Kalitzke
Musikalische Annäherungen an das Pearl River Delta von Unsuk Chin, David Fennesy, Heiner
Goebbels, Benedict Mason und Johannes Schöllhorn
Konzerthaus Berlin in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern, dem Siemens Arts Program und
dem Goethe-Institut