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Konzerthaus Berlin

Nach(t)gespräch mit dem Loop-Künstler

FR 30.10.09 / 22.00 Uhr / Konzerthaus Berlin, Kleiner Saal

(lifePR) (Berlin, )
Eine weiße Säule inmitten eines Kunstrasens, umkordelt wie eine Gedenkstätte, darauf thronend ein klavierlack-schwarzer Bildschirm, der ein Video in einer Endlosschleife zeigt: Seit dem Jubiläumswochenende läuft im Garderobenfoyer des Konzerthauses »Denn alles Fleisch es ist wie Gras«. Der Schweizer Videokünstler Peter Aerschmann hat es in Zusammenarbeit mit dem Horenstein Ensemble gestaltet, inspiriert vom biblischen Wort aus dem 1. Petrusbrief (I.24): »Denn alles Fleisch es ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.« In der gewaltigen Musik von Johannes Brahms (»Ein deutsches Requiem« op. 45) findet sich das gleiche Naturbild, das sich mit der Vergänglichkeit der Dinge auseinander setzt. Schmerzhaft ist die Erfahrung der Flüchtigkeit, der Vergänglichkeit der Jugend, der Liebe, des Glückes, des Lebens.

Matthias Benker, Bratscher und Sprecher des Horenstein Ensembles, erläutert die Entstehung des Kunstvideos: »Durch die Verkettung äußerst glücklicher Umstände kamen wir in den Kontakt mit Peter Aerschmann, einem der wohl bedeutendsten Videokünstler unserer Zeit. Wir waren von seinen Arbeiten total begeistert; ihn wiederum reizte es sehr, das erste Mal mit einem Musikensemble zu arbeiten.« Aerschmann, 1969 in Freiburg (Schweiz) geboren, befasst sich hauptsächlich mit Videound Computerinstallationen. Er filmt sein Bildmaterial in Alltagssituationen, löst die bewegten Bilder aus ihrem Zusammenhang und montiert sie dann auf dem Computer neu. Das Ergebnis sind deutlich konstruierte, geradezu hyperrealistische Wirklichkeiten. »Eine sehr befruchtende Kooperation entstand, mit dem Wunsch, Grenzen zu durchbrechen und diese unterschiedlichen Kunstgattungen miteinander zu verbinden und wirken zu lassen«, so Benker. »Diese Idee passt auch genau zum Charakter unseres Ensembles - außergewöhnliche Programmatik, unterschiedliche Besetzungen und nun ein in dieser Form noch nicht existierendes, innovatives Projekt.«

Nach dem Konzert des Horenstein Ensembles am 30. Oktober wird es ein »Nach(t)gespräch« im Kleinen Saal geben, bei dem die Videoinstallation »Denn alles Fleisch es ist wie Gras« im Mittelpunkt steht. Neben den Musikern wird auch Peter Aerschmann anwesend sein, um sich den Fragen der Besucher zu stellen. Die Reihe »Nach(t)gespräche« wird vom Freundeskreis Konzerthaus Berlin e.V. veranstaltet. Der Eintritt ist frei.

Website von Peter Aerschmann www.aerschmann.ch
Website des Horenstein Ensembles www.horensteinensemble.de

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