Der österreichische Geiger Ernst Kovacic ist der Solist in Alban Bergs Violinkonzert. Der in Wien ausgebildete Musiker kennt sich im klassisch-romantischen Repertoire ebenso gut aus wie in der Neuen Musik. Beste Voraussetzungen für Bergs epochales Werk. Trotz seiner zwölftönigen Struktur gehört es zu den letzten spätromantischen Konzerten. Dafür sorgt auch das innere Programm, eine Hommage an die im zarten Alter von 19 Jahren an Kinderlähmung verstorbene Manon Gropius, Tochter der Mahler-Witwe Alma und des Architekten Walter Gropius. An der Beerdigung in Wien 1935 nahmen viele Menschen Anteil. Vor diesem Hintergrund widmete Berg dem schönen Mädchen sein Violinkonzert »Dem Andenken eines Engels«. Bergs baldiger Tod machte das Werk jedoch auch zu seinem eigenen Requiem.
Im folgenden Jahr wurde übrigens Hans Zender in Wiesbaden geboren. Sein »Lied von einem Ton« (»Issei no kyo« für Sopran und Orchester entstand in den Jahren 2008/09. Wie einige andere seiner Werke zeigt es einen japanischen Einfluss. Überhaupt schlägt der Komponist oft eine Brücke zwischen Europa und Asien. Es singt die Britin Julie Moffat, eine ausgewiesene Spezialistin für Neue Musik, die bereits mehrmals mit Zender zusammen arbeitete. Die Frankfurter Rundschau lobte ihre »reizvoll dunkeltönig voluminöse, mit präziser Diktion und expressiver Agilität geführte Stimme«.
Konzerthausorchester Berlin
Hans Zender »Issei no kyo« (Gesang von einem Ton) für Sopran und Orchester nach Texten von
Ikkyu Sojun
Alban Berg Konzert für Violine und Orchester (»Dem Andenken eines Engels«)
Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Am SA, 27.11. findet um 19.00 Uhr und am SO, 28.11. um 15.00 Uhr eine Konzerteinführung statt.
Am SA, 27.11. besteht außerdem die Möglichkeit zu einem Nach(t)gespräch mit den Künstlern.