Die Kunst des Komponierens hatte Schönberg bei Alexander von Zemlinsky erlernt. Und doch, so sagte er, waren für seine Entwicklung die Komponisten Johannes Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach maßgeblich. Schönberg studierte deren Werke bis in die kleinsten Details und erstellte eigene Bearbeitungen. Er war fasziniert von Bachs Satztechnik, dem transparenten, polyphonen Stimmengeflecht in dessen Orgelkompositionen. Der Anreiz, zwei Choralvorspiele Bachs so zu orchestrieren, dass die Transparenz erhalten bleibt, war groß.
Arnold Schönberg ist aus der Musik des 20. Jahrhunderts nicht mehr weg zu denken. Er war es, der durch sein Umdenken neue musikalische Welten eröffnete. Seine Ideen markieren den Beginn radikaler Entwicklungen, die bis hin zur Elektronischen Musik führten. Den Zugang zu seinem Œuvre haben viele Musikliebhaber noch nicht gefunden - auch wenn einer seiner größten Wünsche war, »...dass man meine Melodien kennt und nachpfeift« (in einem Brief an Hans Rosbaud vom 12. Mai 1947).
Beim Dirigenten Michael Gielen hingegen, der die Konzerte vom 4. bis zum 6. September leiten wird, ist Schönbergs Wunsch in Erfüllung gegangen. In einem Portrait von Max Nyffeler, gesendet im November 2002 im Bayerischen Rundfunk, sagt Gielen: »Ich habe nicht angefangen mit klassischer Musik, um dann über die Romantik zur Moderne zu kommen. Mein Ausgangspunkt war Schönberg.«
Um 19 Uhr findet eine Konzerteinführung statt.
Konzerthausorchester Berlin
Michael Gielen
Johann Sebastian Bach Zwei Choralvorspiele (»Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist« BWV 667 und »Schmücke dich, o liebe Seele« BWV 654), für Orchester von Arnold Schönberg
Arnold Schönberg Thema und Variationen für Orchester op. 43b
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67