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MI 16.02.11 | 20.00 Uhr | Konzerthaus Berlin, Großer Saal

(lifePR) (Berlin, )
Pierre-Laurent Aimard gehöre »zu den brillantesten und individuellsten Pianisten der Gegenwart«, urteilte der Boston Globe. Für den Komponisten György Ligeti ist er außerdem »der führende Interpret zeitgenössischer Musik.« Etwas hat es schon gedauert, bis sich der Franzose Aimard die Romantik erschloss. Damit rückte er aus seiner Spezialistenecke heraus und eroberte die großen Konzertsäle.

Im aktuellen Dokumentarfilm »Pianomania« ist er einer der Protagonisten. Auf der Leinwand klagt er gegenüber seinem Meisterstimmer und Cheftechniker etwa über einen Klavierton, der nicht atmet.
Probleme, die nur hellhörige Pianisten haben. Im Großen Saal des Konzerthauses rückt Aimard Werke von Franz Liszt ins Zentrum. Der herausragende Klaviervirtuose des 19. Jahrhunderts war ja nicht nur ein Tastendonnerer, sondern ein großer Klangmagier, wie seine filigrane Legende »Der heilige Franziskus von Assisi« beweist. Die atmosphärischen, impressionistischen Farbwerte liegen Aimard besonders. Offenbar sieht er auch eine Parallele von Liszt zu Maurice Ravels exorbitant schwerem Klavierzyklus »Miroirs« (1904/05).
Darin sind Natureindrücke geheimnisvoll verwoben, mit swingender Rhythmik aufgefrischt durch das berühmte »Morgenständchen« eines spanischen Narren.

Das Klavierrecital der Reihe »Pianissimo« benennt weitere Klangmagier, etwa den Franzosen Olivier Messiaen oder auch den Ungarn Béla Bartók. Aus einer ganz anderen Ecke kommt der Italiener Marco Stroppa (geb.1959). Er beschäftigte sich intensiv mit Computermusik und Live-Elektronik. Auf Einladung von Pierre Boulez arbeitete er am berühmten IRCAM in Paris und gründete einen Kompositions- und Computermusikkurs beim Internationalen Bartók Festival in Szombathely (Ungarn).

Das von Aimard ausgewählte Klavierstück »Tangata manu« trägt die schöne Satzbezeichnung: »Prestissimo inafferrabila, azzurro«.

Pianissimo
Pierre-Laurent Aimard Klavier

Marco Stroppa »Tangata manu«
Franz Liszt »Der heilige Franziskus von Assisi, den Vögeln predigend« – Legende Nr. 1
Olivier Messiaen »Le traquet stapazin« (Der Mittelmeersteinschmätzer) aus »Catalogue d'Oiseaux«
Franz Liszt »Vallée d'Obermann« aus »Première année de pélerinage«
Franz Liszt »Aux cyprès de la Villa d'Este« – Thrénodie Nr. 1 aus »Troisième année de pèlerinage«
Béla Bartók Nänie (Klagelied) op. 9a Nr. 4
Franz Liszt »Les jeux d'eaux à la Villa d'Este« aus »Troisème année de pèlerinage«
Maurice Ravel »Miroirs« – Fünf Stücke für Klavier
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