Es gibt nur wenige wirklich namhafte Klavierquartett-Formationen. Sie ist eben nicht so populär, die Kombination aus Streichtrio und Klavier - anders als das Klaviertrio oder das Klavierquintett. Der Geiger Gernot Süßmuth und der Cellist Hans-Jakob Eschenburg (beide bekannt aus dem früheren Petersen Quartett) trafen sich eines schönen Tages mit dem Bratschisten Stefan Fehlandt und dem Pianisten Frank-Immo Zichner und gründeten das Aperto Piano Quartett. Der Erfolg kam schnell.
Bald wurde die »kultivierte Klanglichkeit und das sensible Zusammenspiel« von der FAZ gelobt.
Zu den vernachlässigten Kammermusikern gehört sicher Max Reger. Seine raffinierte Harmonik schreckt viele ab. Dabei war er ein begnadeter Melodiker und ein enorm fortschrittlicher Komponist wie das Streichtrio a-Moll op. 77b von 1904 beweist. Große Musiker erkannten dies. So lobte Wilhelm Furtwängler Regers »biegsame, lebendige Phantasie« und Paul Hindemith nannte ihn den »letzten Riesen in der Musik«.
Alt und Neu verbindet der Auftritt des Aperto Piano Quartetts im Kleinen Saal. Bei dieser Gelegenheit wird ein eigens für das Ensemble verfasstes Werk des polnischen Komponisten Krzysztof Meyer als Uraufführung erklingen, sein Klavierquartett op. 112.
Dem diesjährigen »Jubilar« Schumann - vor 200 Jahren in Zwickau geboren - huldigt schließlich das Klavierquartett Es-Dur op. 47. Es ist eins der berühmtesten Kammermusikwerke überhaupt und entstand 1842, im so genannten »Kammermusikjahr«. Alle Instrumente sind im feinen Satzgewebe gefordert. Das abwechslungsreiche Werk bezeichnete Schumann selbst als »recht effektvoll«. Damit lag er natürlich richtig. Die Nachwelt dankte es ihm mit unzähligen Aufführungen.
Aperto Piano Quartett
Max Reger Streichtrio a-Moll op. 77b
Krzysztof Meyer Klavierquartett op. 112 (UA)
Robert Schumann Klavierquartett Es-Dur op. 47