Auf dem Programm standen unter anderem Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll (Solist: Stefan Vladar), Bohuslav Martin?s Violinkonzert Nr. 2 (Solistin: Isabelle Faust) und Johannes Brahms' Sinfonie Nr. 4 e-Moll. »Man weiß gar nicht, was man zuerst loben soll: den weichen, runden, eher dunklen, auch bei großer Lautstärke nie schrillen Streichersound, das exzellente Blech (Hörner!) oder die virtuos-klangschönen Holzbläser (hier besonders die Flöte)«, schrieb der Kölner Stadt-Anzeiger. Über die Solistin Isabelle Faust urteilte der Rezensent: »Faust bleibt distinguiert, bei einem ehrlichen Ton, der nichts verschwurbelt und nicht ausrastet. Stets wahrt sie klassizistische Strenge, gegen die überhaupt nichts einzuwenden ist, wenn sie sich mit so viel Form- und Klangsinn paart.«
Unter der Überschrift »Zagrosek macht müde Werke munter« schrieb Thomas Heinold in der Nürnberger Zeitung: »Auch bei Repertoireklassikern gönnt sich dieser Spitzendirigent zum Glück keine Routine. (...) In Brahms' vierter Sinfonie behauptete sich das Konzerthausorchester im mächtigen Variationen-Strudel mit struktureller Klarheit und emotionaler Entschlossenheit. Das Schroffe, Unnahbare dieser Musik wurde dadurch noch geschärft; weder geriet die choralartige Verarbeitung der Motive im Andante allzu versöhnlich, noch führte der burleske Wirbel im >Giocoso<- Satz zu humoristischer Entspannung.« Zum selben Konzert vermerkten die Nürnberger Nachrichten: »Mit kammermusikalisch agierenden Bläsersolisten und einer hochbeweglichen Streicherflotte brachte Zagrosek sein Einspielstück auf die Überholspur: keine Portamenti-Sünden, dafür die feine Vibrato- Veredelung; kraftvolle, entschlossene Bogenakzente und zackige Kontrastwerte.« Die Konzertkritik von Anja Barckhausen kommt zum Schluss: »Unheilvoll getrieben, aufbrausend, gefährlich bizarr, 2 manchmal reißerisch und doch im Überschwang - all diese Facetten sind entfaltet bis in die Verwinkelungen der Architektur. Solche Lesart schubste auf die Stuhlkante...«