Die erste Voraussetzung wurde in der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung im Lauterbacher Landratsamt geschaffen, die Bürgermeister unterzeichneten eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. „Damit können die Arbeitsbedingungen für unsere Handwerker verbessert werden, die gerade im Rhein-Main-Gebiet einen hervorragenden Ruf genießen“, kommentierte Landrat Manfred Görig die Entscheidung.
Zum Hintergrund: Es gibt eine Reihe von Parkkonzepten, mit denen Städte und Gemeinden versuchen, den unterschiedlichen Verkehrsinteressen gerecht zu werden. Den besonderen Einsatzbedingungen von Handwerkern wie häufig wechselnde Einsatzstellen, ganztägigen Standzeiten am Einsatzort oder der Notwendigkeit, einen Werkstattwagen in unmittelbarer Nähe zur Baustelle abstellen zu müssen, werden indes die bisherigen Regelungskonzepte oft nicht gerecht, beklagten Vogelsberger Handwerker in der Vergangenheit schon des Öfteren.
Auch die Ausnahmegenehmigungen, die schon jetzt erteilt werden können, helfen den Handwerkern nicht wirklich. Sie sind stets auf den Bereich der jeweiligen Straßenverkehrsbehörde beschränkt, die Firmenchefs müssen daher unter Umständen eine Vielzahl von Einzelanträgen bei den verschiedenen Behörden stellen – vor allem, wenn sie Kunden in mehreren Städten und Gemeinden haben.
Abhilfe schafft nun der neue Handwerkerparkausweis für die Rhein-Main-Region, den sich Vogelsberger Betriebe schon länger wünschen. Schon vor Jahren hatte die Verkehrsbehörde des Landkreises daher einen Vorstoß unternommen, eine solche Vereinbarung auf den Weg zu bringen, der Versuch scheiterte allerdings. Der Grund: Diese Vereinbarung kann nur geschlossen werden, wenn alle Gemeinden mitmachen. Das genau war nicht der Fall, schilderte Uwe Kraft von der Verkehrsbehörde den Hintergrund.
Nun aber sind alle im Boot, das Projekt Handwerkerparkausweis kann endlich angegangen werden. Die Gesamtkoordination übernimmt die ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain).
Die Vereinbarung muss übrigens nicht nur von allen Vogelsberger Bürgermeistern und dem Landrat unterzeichnet werden, sondern von über 200 Ordnungsbehörden, die der ivm angehören. Uwe Kraft geht davon aus, dass alle Unterschriften Ende des Jahres oder Anfang des neuen Jahres vorliegen. Bis zum Frühjahr müsste es dann möglich sein, die Ausweise zu beantragen und zu bekommen.