Erster Kreisbeigeordneter und Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak hieß die Teilnehmer des gemeinsamen Workshops in Ulrichstein willkommen. Nach kurzen und prägnanten Einstiegsvorträgen zum Stand des Projektes, zu möglichen Versorgungsansätzen, ersten Ergebnissen einer Befragung zur Jugend- und Schülermobilität und zu potenziellen Zukunftsszenarien für den Kreis ging es weiter mit dem „Marktplatz der Ideen“.
Dort wurden Konzepte und Ansätze zur Versorgung und Mobilität wie auch teilräumliche Lösungen und Kooperationen zwischen Kommunen, Vereinen und Versorgern diskutiert. Projektkoordinator Kaether von der Hochschule Neubrandenburg stellte gute Beispiele aus anderen Regionen zur Diskussion wie zum Beispiel das Gesundheitshaus Woldegk, ein Haus für Kinder in Striebritz und „multiple Häuser“.
Die etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich zusammen aus Vertretern der Städte und Gemeinden, Wirtschafts- und Sozialpartnern, Akteuren aus den Bereichen Bildung, Versorgung und Mobilität, Fachexperten der Verwaltung einem Vertreter des Landes Hessen sowie der jeweiligen Zielgruppen – Kreisjugendparlament, Seniorenvertretung und Bündnis für Familie. In Arbeitsgruppen fand ein intensiver Austausch über die Zukunft der einzelnen Bereiche der Daseinsvorsorge wie Bildung, Versorgung und Gesundheit sowie über neue Ansätze der Mobilität – wie das Beispiel FairFahrt – statt.
Zum Hintergrund: Der Vogelsbergkreis ist eine von 18 Modellregionen des bundesweiten Vorhabens „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“. Im Fokus stehen der Erhalt von Infrastruktureinrichtungen sowie die Sicherstellung der Mobilität, besonders für Jugendliche (Auszubildende), ältere und/oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen aber eben auch für Familien mit Kindern. Es sollen Konzepte erarbeitet werden, mit denen in Zukunft sowohl die Daseinsvorsorge und Nahversorgung als auch die Mobilität gewährleistet werden können. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert ländliche Räume – wie den Vogelsbergkreis, damit sie die Lebensqualität sichern und neue Konzept und Ideen entwickeln bzw. ausprobieren können.
Nach der anfänglichen Konzeptionsarbeit in 2016 werden in 2017 in Beispielräumen (sog. Kooperationsräume) neue Ansätze erdacht und erprobt, um diese modellhaften Versuche später für alle Teilräume des Kreises nutzbar zu machen. Die Prozesssteuerung und Koordination des Modellvorhabens übernimmt das Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum, Margit Kock-Wagner und Dr. Florian Warburg, unterstützt von externen Fachbüros.