Zum Hintergrund: Kirtorf wurde 2013 als gesamtkommunaler Schwerpunkt der Dorfentwicklung anerkannt, dieses Programm läuft noch bis 2022. Die Schwerpunkte der Dorfentwicklung aus kommunaler Sicht liegen zum einen in der Schaffung von Gemeinschaftseinrichtungen und Treffpunkten für alle Generationen, zum anderen in der städtebaulichen Entwicklung, genauer gesagt in der umfassenden Neuordnung des Rathausumfeldes.
„Es gibt eine starke Säule der Privatförderung in Kirtorf“, erklärte Matthias Sebald, in der Kreisverwaltung zuständig für die Dorf- und Regionalentwicklung. So seien bislang 65 private Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 4,7 Millionen Euro bewilligt beziehungsweise ausgezahlt worden.
„Der ursprünglich zugesagte Finanzrahmen für kommunale Vorhaben lag bei 1 Million Euro und ist bereits nahezu vollständig ausgeschöpft“, ergänzte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Mischak und wies vor allem auf die „herausragende Bedeutung“ der städtebaulichen Neuordnung in der Kernstadt hin. „Um eine zielgerichtete und nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, wurde vom Land das Instrument ,Strategische Sanierungsbereiche der Dorfentwicklung´ entwickelt“, führte er aus. Und weiter: „Ein Teilbereich der Kernstadt wurde im Juli als erster ,Strategischer Sanierungsbereich´ der Dorfentwicklung in Hessen überhaupt anerkannt. Kirtorf erhält damit zusätzliche Mittel für Ankauf und Rückbau sowie Planungen und Freiflächengestaltung beziehungsweise Erschließungsmaßnahmen. Zudem erhalten zwei private Vorhabenträger eine höhere Förderpriorität und einen höheren Förderhöchstbetrag.“
„Die Neubauten für das Medizinische Zentrum werden nicht im Rahmen der Dorfentwicklung gefördert“, erklärte Kirtorfs Bürgermeister Ulrich Künz, der die Investitionsvolumen im Zusammenhang mit dem „Strategischen Sanierungsbereich“ auf rund 12,1 Millionen Euro bezifferte. Der kommunale Teil liege bei etwa 1,7 Millionen Euro. Die zusätzlich bereitgestellten, projektbezogene Mittel aus der Dorfentwicklung für die Kommune lägen bei 878.000 Euro und für private Vorhaben bei 187.000 Euro. Die zusätzlichen Mittel würden unter anderem im Rahmen der Landesinitiative „Heimat Hessen – Land hat Zukunft“ bereitgestellt.
Am Mittwoch nun konnte Bürgermeister Künz den Bewilligungsbescheid von knapp 310.000 Euro für den Neubau der Brücke über die Omena in Empfang nehmen. Das Vorhaben ist Bestandteil des Maßnahmen- und Kostenplanes für den „Strategischen Sanierungsbereich“. Die Gesamtkosten betragen rund 513.000 Euro.
Als weitere kommunale Vorhaben stehen im nächsten Jahr die Erschließung und die Freiflächengestaltung des öffentlichen Raumes im Umfeld des Medizinischen Zentrums zur Förderung über die Dorfentwicklung an.