Sie liegen alle in einer Höher von mindestens 400 Metern, sind blüten- und artenreich, werden als Futterlieferant genutzt und sind mindestens 0,3 Hektar groß - so waren die Anforderungen. Außerdem sollten auf der Wiese mindestens vier Kennarten wie beispielsweise die Acker-Witwenblume, Margerite, Hornklee und Arnika vorkommen.
Jetzt übernimmt zunächst ein Planungsbüro die Vorauswahl: Entscheidend für eine Platzierung ist dabei nicht allein eine hohe Artenvielfalt, sondern auch der Futterwert, der Anteil an unerwünschten Arten, der Narbenschluss und verschiedene ökologische Kriterien sowie der sogenannte „Bestäuberwert“.
Nach dieser Vorauswahl werden die aussichtsreichsten Bewerberwiesen noch von einer Jury in Augenschein genommen: Am 6. Juni bereist das Gremium aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes, des Amts für Wirtschaft und den ländlichen Raum, des Regierungspräsidiums Gießen und des Naturschutzgroßprojekts diese Wiesen, um die endgültigen Platzierungen festzulegen.
Auf die sieben besten Bergmähwiesen wartet dann die Auszeichnung im Rahmen des Bergmähwiesenfestes am 16. Juni in Schotten-Breungeshain. Die Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“ stellt dafür 7.000 Euro Preisgelder zur Verfügung, das Regierungspräsidium Gießen sorgt mit Biodiversitätsmitteln für die Finanzierung der „Nebenkosten“.
Ziel von Bergmähwiesen-Meisterschaft und Bergmähwiesenfest ist es, auf die Arbeit der Landwirte aufmerksam zu machen: Vielen von ihnen gelingt der schwierige Spagat zwischen wirtschaftlicher Nutzung der Wiesen mit gutem Futterwert und dem Erhalt großen Artenreichtums. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag fürs Grundwasser, die Tier- und Pflanzenwelt und nicht zuletzt auch für den Erholungswert der schönen Natur für den Menschen.