Amt für schulische Bildung und Betreuung: Das neue Schuljahr hat begonnen
Nach dem Ende der Sommerferien sind alle Schulen im Präsenzunterricht am 31.08. in das neue Schuljahr gestartet. Die Schüler*innen müssen sich in den ersten beiden Schulwochen dreimal in der Woche einem Corona-Test unterziehen. Die Testungen haben in den ersten Schulwochen nur wenige positive Fälle in den Schulen des Vogelsbergkreises ergeben.
Rund 850 Schülerinnen und Schüler wurden als neue Erstklässler in die Grundschulen aufgenommen. Die Einschulungszahlen bewegen sich damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der stärkste Einschulungsjahrgang war an der Eichbergschule Lauterbach zu verzeichnen mit alleine 91 Kindern im 1. Schuljahr und 13 Kindern in der Vorklasse, gefolgt von der Dieffenbachschule Schlitz mit 78 Kindern im 1. Schuljahr und 10 Kindern in der Vorklasse.
Investitionsprogramm Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder
Für die Umsetzung des ab 2026 kommenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung hatte der Vogelsbergkreis ein erstes Mittelkontingent für Investitionen in Höhe von rund 1,2 Millionen € erhalten.
Zur Ausschöpfung dieser Mittelbereitstellung wurde von der Verwaltung unter Einhaltung der sehr kurzen Fristsetzung (30.06.2021) der Neubau eines Betreuungsgebäudes an der Gerhart-Hauptmann-Schule Alsfeld angemeldet und in der Folge auch zunächst in Höhe des o.g. Fördervolumens bewilligt, sodass bei geschätzten Gesamtkosten in Höhe von rd. 1,815 Mio € ein Eigenanteil von rd. 600.000 € verblieben wäre. In der letzten KT-Sitzung am 24.06. wurde hierzu bereits berichtet.
Da die dem Land Hessen vom Bund bereitgestellten Fördermittel in dem 1. Antragsverfahren nicht ausgeschöpft wurden, wurde den Schulträgern, die das ihnen zugewiesene Kontingent andererseits im 1. Antragsverfahren bereits ausgeschöpft haben, mit Schreiben vom 20.07. die Möglichkeit eines 2. Antragsverfahrens eröffnet. In diesem Rahmen bestand auch die Möglichkeit, die bisher deklarierten Eigenmittel zur Förderung anzumelden. In diesem Sinne hat die Verwaltung bereits einen Tag später einen 2. Förderantrag bei der WiBank eingereicht, der inzwischen in voller Höhe bewilligt wurde.
Im Ergebnis bedeutet dies, dass der Neubau des Betreuungsgebäudes an der Gerhart-Hauptmann-Schule Alsfeld mit geschätzten Kosten von rd. 1,815 Mio. € zu 100 % aus dem Ganztagsprogramm des Bundes finanziert werden kann und der Vogelsbergkreis hierfür keine Eigenmittel bereitstellen muss.
Der Auftrag für die schlüsselfertige Vergabe konnte nach erfolgter Ausschreibung am 09.09. durch den Kreisausschuss vergeben werden.
Klimafreundlicher Schulhof an der Vogelsbergschule Schotten
Im Rahmen des vom Land Hessen aufgelegten Programms zur Begrenzung der negativen Auswirkungen des Klimawandels (Klimaanpassungsmaßnahme) in hessischen Kommunen wurde das Projekt „Klimafreundlicher Schulhof“ an der Vogelsbergschule in Schotten auf Antrag des Schulträgers mit Bewilligungsbescheid vom 17.08.2021 mit einer Zuwendung in Höhe von 13.604,00 Euro bedacht.
Der Eigenanteil an den zuwendungsfähigen Kosten in Höhe von 20% = 3.400 Euro wird vom Schulträger beigesteuert.
Der Zuschuss dient vorrangig der Finanzierung der Materialkosten wobei die notwendigen Arbeiten weitestgehend in Eigenleistung durch die Schulgemeinde erbracht werden sollen.
Insgesamt ist die Maßnahme mit rd. 25.000 Euro veranschlagt.
Vorgesehen sind u.a. eine Entsiegelung des Schulhofes, Begrünungs- und Beschattungsmaßnahmen durch Anpflanzung heimischer Wildpflanzen sowie die Aussaat einer Wildblumenwiese zur Förderung der biologischen Vielfalt.
Mittelfristig soll auch ein „grünes Klassenzimmer“ entstehen.
Die Ausführung der Arbeiten wird noch größtenteils in diesem Jahr erfolgen.
Mobiliarspende an die Grundschule Bad-Neuenahr
Auf Initiative des örtlichen Lionsclubs Lauterbach-Vogelsberg wurde seitens der Verwaltung in der letzten Augustwoche an verschiedenen Grundschulen nicht mehr benötigtes Schulmobiliar organisiert, das in einem Hilfstransport durch Mitglieder des Lionsclubs pünktlich zum Schulbeginn an die Grundschule in Bad Neuenahr gebracht wurde und dort gleich zum Einsatz kam.
Das Mobiliar der vierzügigen Grundschule war infolge der Hochwasserkatastrophe größtenteils zerstört bzw. unbrauchbar geworden.
Mit der zielgerichteten, schnellen Sachspende des Vogelsbergkreises, bestehend aus 175 Stühlen und 65 Tischen, konnte ein wichtiger Beitrag zur Aufnahme des Schulbetriebes nach den Sommerferien geleistet werden. Die Hilfsaktion war durch den direkten Kontakt über den dortigen Lionsclub zu der Schulleitung der Grundschule Bad Neuenahr zustande gekommen.
Amt für Hochbau und Energiewirtschaft:
Baumaßnahmen
An unserer größten Baustelle in Schlitz laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Das Dach ist gedeckt, die Fenster eingebaut und die Pfosten-Riegelfassaden der Treppenhäuser werden aktuell montiert. Die Trockenbauarbeiten und Rohbauinstallationen der Haustechnik liegen im Zeitfenster des geplanten Bauverlaufs. Auch nach Vergabe der Estricharbeiten werden noch alle Aufträge im kalkulierten Kostenrahmen liegen.
Nach Abschluss der Erdarbeiten zum Erweiterungsbau der Oberwaldschule in Grebenhain sind nun die Rohbauarbeiten begonnen worden.
Die Mehrzweckhalle der Stadtschule in Alsfeld wird wie geplant nach den Herbstferien zur Nutzung durch die Schulgemeinde freigegeben.
An der Vogelsbergschule in Lauterbach wurde der Einbau dezentraler Lüftungsgeräte für die Klassenräume bereits fertiggestellt. Die Dacharbeiten sind in den letzten Zügen, die Photovoltaikanlage ist fertig montiert und geht etwa Anfang Oktober in Betrieb. Nachdem die neuen Fenster montiert sind, wird derzeit die Fassadendämmung aufgebracht.
Abschließend
Die momentanen Turbulenzen am Markt für Baustoffe bringen teilweise erhebliche Mehrkosten und punktuell Verzögerungen mit sich.
RPA/Submissionsstelle:
Der Submissionsstelle des Vogelsbergkreises hatten sich 2017 die Kommunen Alsfeld, Homberg und Lauterbach im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit angeschlossen. Gefördert wurde die IKZ seinerzeit vom Land mit 75.000 €. Die Zusammenarbeit hat sich bisher bewährt. Es wurden seit Oktober 2017 bereits 362 Vergabeverfahren für die drei Kommunen durchgeführt. Tendenz steigend.
2021 haben jetzt die Gremien der Kommunen Gemünden, Grebenhain, Herbstein und Kirtorf ebenfalls beschlossen, sich der interkommunalen Zusammenarbeit anzuschließen. Für den Beitritt der vier Kommunen hat das Land eine weitere Förderung in Höhe von 25.000 € in Aussicht gestellt.
Amt für Gefahrenabwehr
Atemschutzübungsanlage
In der Atemschutzübungsanlage konnte Ende August der erste Atemschutzgeräteträgerlehrgang abgeschlossen werden. Seit Ende der Sommerferien finden auch wieder die jährlich zu absolvierenden Streckendurchgänge in der Anlage statt.
Zur Bedienung der Strecke stehen derzeit 27 eingewiesen Feuerwehrkräfte aus dem Kreisgebiet zur Verfügung.
Kreisausbildung Feuerwehren
Die Lehrgänge auf Kreisebene finden wieder statt. Im aktualisierten Lehrgangsplan sind neben den konventionellen Präsenzlehrgängen auch solche mit E-learning-Anteil oder komplette Online-Lehrgänge enthalten. Die Gruppengrößen sind weiterhin je nach örtlicher Begebenheit begrenzt.
Derzeit findet die Planung der Lehrgänge für das kommende Jahr statt. Hierzu wurden die Bedarfe und Möglichkeiten zur Lehrgangsdurchführung bei den Feuerwehren abgefragt. Die Rückläufe dienen als Grundlage für das Lehrgangsprogramm 2022.
Rettungsdienst
In Freiensteinau wurde der Standort für eine Übergangsrettungswache festgelegt, die es ermöglicht, dass der Rettungswagen aus dem Feuerwehrhaus ausziehen kann. Die erforderlichen Umbauten sollen im Laufe des Jahres erfolgen und ein Bezug ist Anfang 2022 vorgesehen. Nach dem Einzug soll dort auch die Besetzung als 24h-Wache realisiert werden. Weiterhin finden Planungen für den Neubau einer Rettungswache in Freiensteinau statt, wodurch die Übergangslösung dann ersetzt wird.
In Grebenau und Schotten wurden die Standorte für neue Rettungswachen festgelegt, an denen jeweils ein Neubau entstehen soll.
Die neuen Wachen in Herbstein und in Homberg befinden sich im Bau.
Katastrophenschutz
Die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat zu einer länderübergreifenden Anforderung von Hilfskräften geführt. Auf einen Einsatzbefehl des Landes hin wurden unter anderem auch aus dem Vogelsbergkreis ein Betreuungszug mit 26 Hilfskräften und 2 Notfallseelsorgern für 5 Tage ins Krisengebiet nach Rheinland-Pfalz entsandt, um dort Einsatzkräfte zu versorgen und Hilfsbedürftige zu betreuen.
Die Auswirkungen dieser Katastrophe werden voraussichtlich umfangreiche Maßnahmen nach sich ziehen, die zu einer besseren Vorsorge bei solchen oder ähnlichen Szenarien führen sollen.
Wir werden das AGA weiter verstärken müssen.
Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak berichtet
Amt für Finanzen und Kassenwesen:
Budgetbericht zum 30.06.2021
Der Kreisausschuss ist in seiner Sitzung am 15.07.2021 über den Haushaltsvollzug 2021 gem. § 28 GemHVO zum Stand 30.06.2021 informiert worden. Den Fraktionsmitgliedern des Kreistages ist der Bericht ebenfalls zugegangen (nach Genehmigung der Niederschrift in der folgenden KA-Sitzung am 09.09.2021).
prognostiziertes Jahresergebnis 31.12.2021: 770 T€
Die Verschlechterung ist schwerpunktmäßig im Bereich Jugend entstanden. Eine Prognose zum Zeitpunkt der Haushaltsplanung ist gerade im diesem Bereich mit vielen Unsicherheiten behaftet. So waren beispielsweise höhere Unterhaltsbeiträge ab 2021 zu zahlen und es traten mehrere und nicht vorhersehbare kostenintensive Fälle in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe auf. Zudem waren sowohl in der sozialen Sicherung als auch über alle Hilfearten im Jugendamt Forderungsabschreibungen in Höhe von knapp 900 T€ vorzunehmen. Diese negative Entwicklung konnte unter anderem durch Zinseinsparungen sowie durch Verbesserungen in der sozialen Sicherung – insbesondere im Bereich Asyl (weniger Leistungsberechtigte als geplant) - abgefangen werden. Dadurch können wir nach Stand zum II. Quartal noch mit einem positiven Jahresergebnis von knapp 800 T€ rechnen.
Weiterhin gehen wir davon aus, dass wir die ordentliche Tilgung für Investitionskredite aus der Verwaltungstätigkeit komplett abdecken können. Durch die Sondertilgung der Hessenkasse im letzten Jahr sind in 2021 hierfür keine Zahlungen zu leisten. Somit kann der Haushaltsausgleich sowohl im Ergebnis- als auch im Finanzbereich voraussichtlich Stand erreicht werden.
Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum
Regionalentwicklung
In den vergangenen Jahren wurden die Fördermöglichkeiten im Bereich der Regionalentwicklung kontinuierlich ausgebaut (z. B. durch die Zuwendungen für Kleinstunternehmen der Grundversorgung oder im Gastbewerbe sowie durch das Regionalbudget).
Leider wurden entgegen diesem Trend für das aktuelle Jahr lediglich Fördergelder für den Bereich Regionalbudget und LEADER in Aussicht gestellt. Hier drohte trotz enormer Nachfrage ein Rückgang im Fördergeschäft. Im Austausch mit dem HMUKLV und der WI-Bank ist es gelungen, bei den bisherigen Bewilligungen ein Plus von 20 % zum Vorjahr zu erreichen.
Aktuell wurden Zuwendungen für 17 unterschiedliche Projekte bewilligt. Die Summe der Zuwendungen beläuft sich auf über 900.000 €. Hierdurch konnten Investitionen im Vogelsbergkreis von deutlich mehr als 3 Millionen EUR ausgelöst werden. Die Fördervorhaben verteilen sich auf folgende Bereiche:
7 Kleinstunternehmen im Bereich Handwerk
4 Vorhaben im Bereich Tourismus
4 Vorhaben im Bereich Basisdienstleistung und Infrastruktur
2 Vorhaben im Bereich Region Vogelsberg (lfd. Kosten Regionalmanagement und Regionalbudget)
Dorfentwicklung:
Auch in diesem Jahr konnten mit der Stadt Homberg und der Gemeinde Feldatal zwei neue Förderschwerpunkte in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen werden. Somit hat der Vogelsbergkreis aktuell 11 laufende Förderschwerpunkte im Dorfentwicklungsprogramm.
Dementsprechend ist die Nachfrage nach Fördermitteln anhaltend hoch. Bislang konnten im Bereich der Dorfentwicklung in diesem Jahr Zuschüsse in Höhe von 3,7 Mio EUR bewilligt werden, davon rund 2 Mio EUR für kommunale Fördermaßnahmen. Weitere kommunale Maßnahmen sind geplant bzw. beantragt. Bei den eingereichten Förderanträgen fehlen aber zum Teil noch maßgebliche Unterlagen oder Genehmigungen, teilweise ist auch die Finanzierung der Fördermaßnahmen noch nicht geklärt. Sehr hoch ist auch die Nachfrage nach Fördermitteln im Bereich der Privatförderung, hier sind die Fördermittel aktuell erschöpft, wir warten auf die Freigabe weiterer Verpflichtungsermächtigungen.
Am 25.06.2021 konnten in Kirtorf die ersten Förderbescheide für Umsetzungsmaßnahmen im „Strategischen Sanierungsbereich“ überreicht werden. Allein in diese Maßnahmen fließen knapp 1,9 Mio EUR.
Sachgebiet Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur
Nationaler Geopark
Die Internationale Jahrestagung Geotop findet vom 7. – 10. Oktober 2021 in Schotten (Festhalle und Vulkaneum) statt. Es wird eine Teilnehmerzahl von 80 – 100 Personen als Fachpublikum erwartet. Der Tagungsband über das Tagungsthema und den Vogelsberg ist fertiggestellt und wird im September veröffentlicht. Am 7. Oktober ist ein öffentlicher Abendvortrag in der Festhalle Schotten zu der frühen geologischen Forschung im Vogelsberg geplant. Referent ist Prof. Dr. Otto Volk, Marburg, Koordinator der Industriekultur Mittelhessen. Anmeldungen zur Tagung sind noch möglich.
Radwegekonzept Vogelsbergkreis
Die Kostenermittlungen zu einem Förderantrag beim Land Hessen sind angelaufen und die ersten Bedarfe und Aufgabenstellungen ermittelt worden. Unterstützung wurde von den Nachbarkreisen Gießen und Fulda geleistet, die bereits Radwegekonzepte auf den Weg gebracht haben bzw. in der Umsetzungsphase sind. Mittel für die Kofinanzierung werden bereits im Haushalt 2022 eingeplant.
Ausbildungsförderung
Im Berichtszeitraum wurde die Werbekampagne „Praktibooom – mach dein Praktikum!“ umgesetzt. Deren Ziel war es, Vogelsberger Schüler*innen zu motivieren, Sommerferienpraktika in heimischen Ausbildungsbetrieben zu vereinbaren und damit Kontakt zur regionalen Wirtschaft zu suchen. 81 Unternehmen haben sich beteiligt und insgesamt 130 verschiedene Praktikumsangebote auf unserer Ausbildungsplattform www.ausbildung-vogelsberg.de unterbreitet. Durch „Praktibooom“ wurden Vogelsberger Schüler*innen auf diese Seite gelenkt.
Bis zum 25.08.21 wurden die Firmen nach Angaben des IT-Systems insgesamt 4.006 mal auf unserer Homepage besucht und die Praktikumsplätze 8.694 mal aufgerufen. Somit ergeben sich im Durchschnitt rund 50 Aufrufe pro Unternehmen sowie rund 67 Aufrufe pro Praktikumsplatz.
Es zeigen sich große Unterschiede zwischen den Zugriffen auf einzelne Firmen (von unter 20 bis zu 272 Aufrufe in der Spitze) wie auch auf einzelne Praktikumsangebote (von unter 20 bis zu 218 Aufrufe), wobei 75% der Firmen und 88% der Praktikumsplätze mehr als 20 mal aufgerufen wurden. Weitere Auswertungen sind derzeit in Arbeit.
Zweitens wurde im Berichtszeitraum beim Land Hessen ein Förderantrag für „Tage der Ausbildung im Vogelsbergkreis 2021/22“ eingereicht. Dieser ist zum Berichtszeitpunkt noch nicht beschieden.
QuABB – Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule
Nach einem pandemiebedingten Rückgang der Beratungszahlen, zieht die Nachfrage mittlerweile wieder an. Die aktuelle Projektlaufzeit von QuABB wurde um ein halbes Jahr bis zum 30.06.2022 verlängert.
TraVogelsberg – eine Region bricht auf
Seit Juli 2021 ist das „Büro für kulturelle Einmischung“ in der zweiten Projektkommune Breitenbach am Herzberg aktiv. Hierfür wurde die Theatergaststätte „Kulisse“ angemietet. Die Auftaktveranstaltung fand am 15.7.21 mit über 20 Teilnehmern aus Kultur, Bürgerschaft, Verwaltung und Politik statt und führte zu ersten konkreten Veranstaltungs- und Vernetzungsergebnissen. Die Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt erfolgt weiterhin über Social Media
(YouTube/Facbook/Instagram@travogelsberg.de, www.travogelsberg.de) und die Presse. Das Büro verbleibt bis Oktober in Breitenbach und zieht Anfang nächsten Jahres weiter nach Schotten.
Neu etabliert wurde der Regionalkulturfonds TraVogelsberg, ein Fördertopf auf den sich Kulturschaffende in der Region bewerben können (500 € bzw. 1.000 € als Festbetragsfinanzierung) und der von der Kreisverwaltung verantwortet wird. Der erste Aufruf im Juli ergab sechs Anträge, die alle von der Fachjury für förderfähig und -würdig befunden wurden. Informationen dazu unter https://www.vogelsberg.de/tourismus-freizeit/kultur.
Kulturförderung Vogelsberg e.V.
Über 40 Veranstaltungen in insgesamt 10 Vogelsberger Kommunen werden unter dem diesjährigen Vulkansommer Kulturfestival vom 14.08.2021 bis 30.10.2021 beworben. Für das Dachmarketing und die dazugehörige Akquise von Sponsorengeldern zeichnet der Verein Kulturförderung Vogelsberg e.V. verantwortlich. Die Geschäftsführung liegt bei der Kulturförderung des Vogelsbergkreises: https://www.vulkansommer.de/
Regionale Vermarktungsinitiativen
Das vom Bund geförderte Vorhaben: „Die Besten 100 – Regionalität mit Mehrwert“ ist mit Abrechnungsbescheid vom August 2021 fördertechnisch abgeschlossen.
Der ursprünglich bewilligte Zuschuss in Höhe von rd. 192.000,00€ wurde dabei vollständig abgerufen und mit Projektgesamtkosten von insgesamt rd. 213.000,00€ belegt.
Trotz der Corona-Restriktionen konnte der Förderzweck, nämlich der Aufbau einer Regionalmarke, vollumfänglich erreicht werden. Es wird jedoch weiterer Anstrengung bedürfen, um das Projekt nachhaltig abzusichern. Übergangsweise wird die weitere Entwicklung vom Sachgebiet Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur weiter organisiert werden. Es ist das Ziel, die Regionalmarke in eine privatrechtliche Trägerschaft zu bringen.
Ein wesentlicher Baustein der Regionalmarke ist die Verbraucherbroschüre Vogelsberg ORIGINAL – Regionale Entdeckungen. Die im Rahmen der Förderung mit einer Auflage von 5.000 Expl. gedruckte Broschüre werden bis zur Jahresende 2021 vergriffen sein. Ein Nachdruck mit gleicher Auflage wird vorbereitet.
Jugendamt:
Vogelsbergkreis zieht die sog. „große Lösung“ in der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche vor.
Mit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes im Juni 2021 hat die Bundesregierung den Grundstein für eine Zusammenlegung der Gewährung von Hilfen und Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen einheitlich unter dem Dach der Jugendhilfe gesetzt.
Bislang war für Eingliederungshilfeleistungen für Kinder und Jugendliche mit (drohender) körperlicher und / oder geistiger Behinderung das Amt für Soziales und Ausländerrecht zuständig, bei vorliegender (drohender) seelischer Behinderung hingegen das Jugendamt.
Für die Umstellung räumt der Gesetzgeber allerdings einen sehr langen Übergangszeitraum bis zum Jahr 2028 ein.
Jugend- und Sozialamt haben sich daher auf den Weg gemacht, den Inklusionsgedanken im Vogelsbergkreis bereits jetzt konsequent voranzutreiben und ein gemeinsames Konzept zur Gewährung von Eingliederungshilfeleistungen aus einer Hand entwickelt.
Das Konzept orientiert sich dabei an den im Jugendamt seit einigen Jahren verfolgten Prinzipien sozialräumlich orientierten Arbeitens und versucht in jedem Einzelfall die am individuellen Bedarf und am persönlichen Willen orientierte Unterstützung möglichst im gewohnten sozialen Umfeld der Betroffenen umzusetzen.
In der praktischen Umsetzung sind zum 01.09.2021 drei Kolleg*innen des Sozialamtes zum Jugendamt gewechselt und werden durch Umverteilung durch eine weitere sozialpädagogische Kraft verstärkt.
Für die Bürger bedeutet dies, nur noch zu einer zentralen Anlaufstelle in der Kreisverwaltung Kontakt aufnehmen zu müssen. Intern wird dann in einem gemeinsamen Eingangsmanagement geprüft, nach welchem Rechtskreis – Bundesteilhabegesetz oder Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch - Leistungen gewährt werden können.
Damit ist dem Vogelsbergkreis ein großer Meilenstein auf dem Weg in eine gelebte Inklusion gelungen.
Gesundheitsamt:
Bericht Sozialpsychiatrischer Dienst
Klienten mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen sowie deren Angehörige und das soziale Umfeld wurden umfassend beraten, unterstützt und je nach Vorgehensweise an/in die entsprechenden bestehenden Hilfesysteme vermittelt/begleitet.
Der Sozialpsychiatrische Dienst war im zweiten Quartal mit zwei besonders schwerwiegenden und zeitaufwendigen Fällen betraut, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Kliniken, gesetzlichen Betreuern und anderen Behörden voraussetzte.
Des Weiteren befindet sich der Sozialpsychiatrische Dienst in der Planung und Organisation des juristisch-psychiatrischen Arbeitskreises, welcher 2-mal jährlich stattfindet.
Bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes sowie des Gesamtplanverfahrens seitens des Landeswohlfahrtsverbandes ist der Sozialpsychiatrische Dienst im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Teilhabe im Vogelsberg beteiligt und nimmt an regelmäßigen Treffen teil.
„Förderung der gesundheitlichen Versorgung insbesondere in ländlichen Räumen“ – Gesundheitskoordination/Prävention und Gesundheitsförderung
Seit Juni 2021 bereitet das Gesundheitsamt einen Förderantrag zur Schaffung einer Stelle Gesundheitskoordination bzw. „Prävention und Gesundheitsförderung“ im Rahmen einer kommunalen Gesundheitsstrategie vor.
Der Antrag soll bis 31.10.2021 beim Land Hessen, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) eingereicht werden.
Nach telefonischer Aussage des HMSI hat der Antrag, der im Entwurf begutachtet wurde, gute Aussichten auf Erfolg, sodass ab 01.01.2022 eine 4jährige Förderung über 45.000 EUR jährlich möglich wäre.
Des Weiteren fanden Abstimmungsgespräche zwischen Gesundheitsamt und der „Fachstelle gesundheitliche Versorgung“ zur Zusammenarbeit und zukünftig noch engeren Verzahnung mit Blick auf inhaltliche Fragen, wie z. B. MVZ oder auch Prävention von Krankheiten und Gesundheitsförderung statt.
Medizinisches Versorgungszentrum Vogelsberg
Ein Antrag einer finanziellen Förderung durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport im Rahmen des Förderprogramms für Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) wurde genehmigt.
Der Fortgang eines Arztes in Freiensteinau machte einen Wechsel der Hauptbetriebsstätte von Freiensteinau nach Grebenhain notwendig.
Aufgrund der nicht mehr zeitgemäßen Räumlichkeiten ist in Freiensteinau ein Neubau für das Jahr 2022 geplant.
Aufgrund räumlicher Enge ist in Grebenhain ein Anbau an die bestehenden Praxisräume geplant.
In Grebenhain wurde ein neuer Arzt eingestellt.
Kinder- und Jugendärztlicher Dienst
Coronabedingt konnten die Einschulungsuntersuchungen der diesjährigen Schulanfänger nicht flächendeckend durchgeführt werden.
Zum einen war der KJÄD in der Pandemiebekämpfung eingesetzt, sodass (gemäß Erlass) Pflichtaufgaben zurückstehen mussten. Zum anderen konnten aufgrund verschärfter Hygienemaßnahmen und der Lockdowns weniger Kinder als sonst untersucht werden.
Es erfolgte eine Priorisierung nach Dringlichkeit. Vorrangig untersucht wurden Kinder mit besonderem Förderbedarf, als „auffällig“ gemeldete Kinder und Kannkinder.
Bis zum Ende der Sommerferien wurden ca. 84 % der Schulanfänger untersucht. Im Vergleich zu den Vorjahren fanden sich vermehrt psychische Belastungen, Verhaltensauffälligkeiten und Angststörungen.
Den noch nicht untersuchten Schulanfängern soll ein Alternativangebot gemacht werden bestehend aus Hör-/Sehtest und Impfbuchkontrolle.
Auf besonderen Wunsch der Eltern oder bei Schulschwierigkeiten kann im Nachgang eine schulärztliche Beratung oder Untersuchung erfolgen.
Anfang September beginnen die Einschulungsuntersuchungen der Schulanfänger 2022.
Volkshochschule:
In der Volkshochschule wurde Anfang Juni 2021 der Kursbetrieb in Präsenz wieder für alle Fachbereiche aufgenommen, auch für den Gesundheits- und Kulturbereich, die zuvor mehr als 6 Monate ausschließlich Online-Angebote machen konnten. Am 6. September hat dann das Herbstsemester begonnen. Die Anmeldezahlen im Vorfeld waren relativ positiv, wenn auch nicht auf dem Niveau von 2018 oder 2019. Die Auflage der 3-G-Regel ab einer kreisweiten Inzidenz von 35 führte jedoch wieder zu etlichen Abmeldungen und Kursabsagen, so dass der sonst übliche Anmeldeschwung 1 bis 2 Wochen vor dem Semesterstart dieses Mal etwas ausgebremst wurde, trotz vieler Werbemaßnahmen.
Die vhs-Angebote mit Start nach den Herbstferien werden in einem weiteren Journal abgedruckt. Dieser Teil 2 des Journals erscheint dann voraussichtlich Ende September.
Der Stand bzgl. erhaltener SodEG-Mittel vom BAMF für 2021 liegt (für den Zeitraum bis einschließlich Juni) bei insgesamt 142.359,76 EUR, für Integrationskurse und Berufssprachkurse zusammen. Davon wurden 43.461,98 EUR an freiberufliche Deutsch-Kursleitungen für Honorarausfälle weitergegeben.