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Dieser Piepton rettet Leben

Interview mit Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland zum Tag des Rauchmelders am heutigen Freitag

(lifePR) (Vogelsbergkreis, )
Sie sind überall, in E-Bikes, in Smartphones oder auch in Bohrmaschinen: Lithium-Ionen-Akkus versorgen Motoren und Geräte kabellos mit Strom. Doch sie sind nicht ungefährlich, denn in den vergangenen Jahren gab es bereits Brände durch Lithium-Ionen-Akkus. Folgerichtig widmet sich der Rauchmeldertag am 13. Mai genau diesem Thema. Was man bei den Akkus unbedingt beachten und wie man im Fall eines Brandes reagieren sollte, erklärt der Vogelsberger Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland im Interview.

Wie häufig hat es im Vogelsbergkreis in den vergangenen Jahren Brände, verursacht durch Lithium-Ionen-Akkus, gegeben?

Dr. Holland: Mir ist zwar selbst hier im Vogelsbergkreis noch kein Fall bekannt geworden, bei dem ein Lithium-Ionen-Akku als Ursache identifiziert wurde. Aber es gab auch hier Brände, bei denen Akkus vom Brandgeschehen betroffen waren. In den überregionalen Medien wird indes immer wieder von Bränden durch Akkus berichtet. Das ist also schon ein Thema.

Was macht die Akkus so gefährlich? Warum geraten sie in Brand?

Dr. Holland: Bei sachgerechter Handhabung sind von Lithium-Ionen-Akkus zunächst keine erhöhten Risiken zu erwarten. Die Brände sind meist auf technische Mängel oder unsachgemäße Handhabung zurückzuführen, bei denen der Akku beschädigt wurde. Liegt ein solcher Defekt vor, kann der Akku die gespeicherte Energie schlagartig und unkontrolliert abgeben. Das bedeutet: Er geht schnell und heftig in Flammen auf und setzt dabei auch giftigen und ätzenden Nebel frei. Unvermittelt kann sich brennbares Material in der Nähe entzünden und es kommt innerhalb kürzester Zeit zu einem Wohnungsbrand.

Wie kann ich vorbeugen? Wie lade ich meine Lithium-Ionen-Akkus richtig?

Dr. Holland: Man darf nur Ladegeräte benutzen, die vom Hersteller für das jeweilige Gerät vorgesehen sind. Die Akkus sollten sowohl vor Frost als auch vor zu hohen Temperaturen geschützt werden. Auf keinen Fall dürfen sie beschädigt sein, geöffnet oder zerlegt werden. Bei der Lagerung muss man darauf achten, dass ein gegenseitiger Kurzschluss ausgeschlossen wird, man kann zum Beispiel die Pole abkleben.

Und was mache ich, wenn es doch zum Brand kommt?

Dr. Holland: Wenn der brennende Akku noch am Stromnetz angeschlossen ist, muss das Ladegerät sofort vom Netz getrennt werden. Der brennende Akku kann mit Wasser gelöscht werden. Immer beachten: Die Lithium-Ionen-Batterien reagieren oft mit einer zeitlichen Verzögerung. Das bedeutet: Auch, wenn das Feuer allem Anschein nach gelöscht ist, so können im Inneren der Zelle weitere chemische Prozesse ablaufen. Deshalb sollten die Akkus weiterhin mit Wasser gekühlt werden. Da auch eine Neuentzündung nicht ausgeschlossen werden kann, sollten die Akkus dann an einen sicheren Ort gebracht werden – zum Beispiel auf eine nicht brennbare Unterlage im Freien.

Und wenn sich solch ein Akku nachts entzündet? Das bekommt man gar nicht mit…

Dr. Holland: Deshalb ist es so wichtig, Rauchmelder in der Wohnung zu installieren und ihre Funktion zu überprüfen. Auch sollte der „Fluchtweg“, der aus der Wohnung führt, jedem im Bewusstsein sein. Nur so kann es gelingen, schnell den Weg ins Freie zu finden. Denn im Ernstfall bleiben nur 120 Sekunden, um dem giftigen Brandrauch zu entkommen und zu überleben. Ganz konkret: Sobald der Rauchmelder piept, hat man nur ganz wenig Zeit, um sich und andere in Sicherheit zu bringen.

Insbesondere deswegen sind Rauchmelder verpflichtend in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluchtwegen wie Fluren oder Treppenräumen zu installieren.

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