Da eine offizielle Feier zur Eröffnung aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich ist, hat der RDMH den Standort in kleiner Runde in Betrieb genommen. Neben Vertretern des RDMH waren Landrat Manfred Görig und Bürgermeister Andreas Fey gekommen, um sich die Räumlichkeiten anzusehen.
Die neue Rettungswache ersetzt eine provisorische Lösung, die seit Juni 2016 bestand. Im Rahmen einer rettungsdienstlichen Erweiterung hatte der Vogelsbergkreis damals den Wachenstandort in Kirtorf beschlossen, um die Hilfsfristen im Landkreis zu verbessern. Seitdem ist dort ein Fahrzeug rund um die Uhr im Einsatz, besetzt von Mitarbeitenden des RDMH. Als Standort wurde eine geeignete Mietwohnung für den Rettungsdienst eingerichtet. "Die Wohnung war für den Übergang eine gute Lösung. So konnten wir den Standort schnell realisieren und eine zuverlässige rettungsdienstliche Versorgung sicherstellen", erklärt Markus Müller, Geschäftsführer des RDMH. Von Beginn an war aber der Neubau der Wache vorgesehen.
"Die moderne Wache stellt durch ihre Lage und die idealen Bedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine ausgesprochene Verbesserung für die rettungsdienstliche Gesamtversorgung im westlichen Kreisgebiet dar", sagt Landrat Manfred Görig (SPD) bei der Einweihung der neuen Rettungswache in Kirtorf. "Mit etwa 1000 Einsätzen im Jahr sind die Rettungskräfte stark gefordert - mit dem Neubau der Wache sind nun hervorragende Voraussetzungen für ihre Einsätze geschaffen", führt Landrat Görig weiter aus. Die bisher sehr gute Zusammenarbeit werde mit der neuen Wache weiter ausgebaut und gefestigt.
Die Realisierung des Bauprojektes erfolgte nach Ausschreibung für den DRK Rettungsdienst Mittelhessen in einer bewährten Kooperation: Mit ARTEC Architekten (Marburg) und C + P Schlüsselfertiges Bauen GmbH & Co.KG, einem eigenständigen Unternehmen der Christmann & Pfeifer Unternehmensgruppe, hat der RDMH bereits andere Wachenneubauten in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Gießen geplant und umgesetzt.
Der Großteil der Wache in Kirtorf wurde analog zu diesen anderen Neubauten umgesetzt. Das Grundstück machte allerdings einen länglichen Aufbau des Gebäudes notwendig. Direkt an der Straße ist die Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen entstanden, um eine schnelle und einfache Ein- und Ausfahrt gewährleisten zu können. Neben den notwendigen Lagerräumen und einer Hygieneschleuse verfügt die Rettungswache über Umkleide- und Aufenthaltsräume sowie eine Terrasse und Parkplätze für die Mitarbeitenden.
Zwei Aspekte stellten beim Bau besondere Herausforderungen dar. Der Baugrund machte 200 Pfeiler erforderlich, die neun Meter tief in den Boden versenkt wurden und so für die notwendige Stabilität sorgen. Zudem machte die Nähe zu den anliegenden Wohnhäusern besondere Vorkehrungen beim Brandschutz notwendig. Beides hat für nicht unerhebliche Mehrkosten gesorgt. Insgesamt hat der Bau der neuen Rettungswache rund 1,25 Millionen Euro gekostet.