Schon zum fünften Mal hat das „Bündnis für Familie“ in Kooperation mit der Manteuffel-Stiftung aus Lauterbach nun diesen Wettbewerb ausgerufen, betont Landrat Manfred Görig bei der Preisübergabe im Landratsamt. Besonders freut es ihn, dass die Resonanz erneut sehr gut war, 13 Vorschläge wurden eingereicht: „Die verschiedenen Projekte verdeutlichen, wie breit das Spektrum ist, was in unserer Gesellschaft an ehrenamtlichem Engagement gelebt wird. Die Bandbreite reicht von niederschwelligen Hilfsangeboten bis zu Projekten, bei denen man sich fragt: Wie ist das Vorhaben bloß ehrenamtlich zu stemmen?“ Die vielen guten Beispiele im Ehrenamt beweisen laut Görig, dass ehrenamtliches Engagement unglaublich vielfältig ist und oft enorme Kreativität dahintersteckt. „Ohne Sie wäre unser Zusammenleben im ländlichen Raum ärmer“, konstatiert der Landrat. „Sie machen den Unterschied aus!“
In der Vorbereitung zur ersten Aktion vor fünf Jahren war darüber diskutiert worden, wie man es möglichst vermeiden kann, dass das Ganze den Charakter eines Wettbewerbs bekommt. „Das war auch gut so, denn wie wir heute wieder sehen, sind alle Projekte und Initiativen wichtig“, betont Manfred Görig. Da dank der großzügigen Unterstützung der Manteuffel-Stiftung erneut fünf gute Beispiele auch wieder finanziell gefördert werden können, musste die Jury eine Auswahl treffen.
Alle Vorschläge wurden anhand eines Punktesystems bewertet, dem folgende fünf Kriterien zugrunde lagen:
- Wie ausgeprägt ist die ehrenamtliche Struktur?
- Wie innovativ ist das jeweilige Projekt?
- Gibt es Generationen übergreifende Aspekte?
- Wie ist die soziale Relevanz?
- Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?
Im Ergebnis lagen die Bewertungen ganz eng beisammen. Und so gibt es keine Rangfolge in der Platzierung, sondern die fünf ausgewählten Projekte erhalten alle denselben Geldbetrag, so Görig, der der Manteuffel-Stiftung ausdrücklich für die Bereitstellung der Preisgelder aus Stiftungsmitteln dankt.
“Wir unterstützen jedes Jahr gerne“, unterstreicht Bernd Höhl, der Vorsitzende der Manteuffel-Stiftung, die nicht nur Gelder für das Ehrenamt zur Verfügung stellt. „Unsere Stiftung besteht seit etwa 20 Jahren und sie unterstützt in Not geratene Menschen“
Gemeinsam mit Landrat Manfred Görig zeichnet der Vorsitzende der Stiftung folgende Preisträger aus:
Luise Keil:
Die Zwölfjährige engagiert sich seit mehreren Jahren im Tierheim in Alsfeld, wo sie auf die Katze „Miu“ traf. „Miu kommt ursprünglich aus dem größten Tierheim der Welt in Rumänien“, erzählt Luise am Rand der Veranstaltung. Schnell wurden die Beiden ein eingespieltes Team und trainieren fleißig verschiedene Kommandos. „Miu kann sich drehen und sie kann „Sitz“ machen“, schildert Luise, die das kleine Kätzchen längst bei sich zu Hause aufgenommen hat. Ihre Kunststückchen führt Miu in einem Pflegeheim vor, denn Luise und das Kätzchen begleiten eine Beschäftigungstherapeutin und besuchen die Bewohner des Rambachhauses in Alsfeld. Das wird sehr gut angenommen. „Die alten Menschen sind sehr gerührt, manche weinen sogar, weil Erinnerungen an früher geweckt werden“, berichtet Luise.
Projekt „Raum für Alle“ (Gelebte Inklusion):
Unter dem Motto „Raum für Alle“ fördert der Verein „Gelebte Inklusion“ im Café Vielerlei in Lauterbach Begegnungen von Menschen. Dabei spielen weder Herkunft noch mögliche Beeinträchtigungen eine Rolle. Das „Miteinander“ wird durch verschiedene Aktivitäten wie zum Beispiel ein Malerei- und Kerzengieß-Workshop gestärkt.
Projekt „Schulbank-Drücker“ (Geschwister-Scholl Schule in Alsfeld und Dieffenbachschule, Grundschule in Schlitz):
Die Lehrkräfte der Deutsch-Intensivklassen der Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld und der Dieffenbachschule in Schlitz werden regelmäßig von ehrenamtlich Engagierten bei der Gestaltung des Unterrichts unterstützt. Dadurch erfahren die Schüler eine intensivere und schnellere Hilfestellung bei ihren Unterstützungs- und Hilfebedarfe.
Projekt „Verein(t) geht´s besser! Gemeinsam aktiv werden“ (Sportverein 1928 Ruppertenrod):
Mit dem Projekt „Verein(t) geht´s besser! Gemeinsam aktiv werden“ fördert der Sportverein 1928 Ruppertenrod die Bewegung, das Miteinander und den Austausch von Senioren im Ort und in der Gemeinde. Durch das niederschwellige Outdoor-Bewegungsangebot erfahren die Senioren nicht nur eine Aktivierung ihres Körpers, sondern auch einen Zugang zum gesellschaftlichen Leben.
Zeltlager Eckmannshain:
Mit hohem Engagement und viel Einsatz haben die vielen ehrenamtlich Aktiven das Zeltlager in Eckmannshain modernisiert und so vor der endgültigen Schließung bewahrt. Damit das Lager auch weiterhin erhalten bleibt, plant der Verein verschiedene Projekte wie zum Beispiel die Anschaffung von neuen Spielgeräten.