Dass es in Homberg ein Schloss gibt, ist den meisten Menschen wohl erst in den vergangenen Jahren so richtig bewusst geworden: Denn erst seitdem es 2012 von der Stadt Homberg aus Privatbesitz gekauft und in die Hände der „Schlosspatrioten“ gelegt wurde, erwacht es aus seinem Dornröschenschlaf. Besser gesagt: Die vielen rührigen Hände der etwa 280 Vereinsmitglieder erwecken es mit Veranstaltungen, Restaurierungsarbeiten, einem Schlosscafé und wechselnden Ausstellungen zu neuem Leben.
„Im April 2012 hat die Stadt das Schloss gekauft unter der Bedingung, dass wir ein tragfähiges Nutzungskonzept vorlegen“, erzählt Goßfelder-Michel, „im Oktober haben wir uns als gemeinnützigen Verein gegründet, Crowdfunding betrieben und so unsere ersten Projekte realisieren können.“ Das war dann beispielsweise die Sonnenuhr im Schlossgarten, spätere Spendenaufrufe haben dazu geführt, dass einige Fenster im Erdgeschoss fachgerecht restauriert werden konnten. Ganz viel lernen könne man auch - je nachdem, in welchem der neun Arbeitskreise man sich nützlich macht.
Für die quirlige Schlosspatriotin war ein Kurs mit Fachleuten zum Streichen der denkmalgeschützten Fenster so ein besonderes Lernerlebnis: „Diese Fenster haben schon mehr als hundert Jahre gehalten. Sie werden nur mit Leinöl und Farbpigmenten behandelt und können alleine damit wieder viele weitere Jahre überstehen. Einmal im Jahr reicht ein Darüberreiben mit der Hand, um zu sehen, ob die Rahmen „kreiden“ - das heißt, Farbe abgeben. Dann würde ein erneutes Streichen mit Leinöl genügen.“ Inzwischen sind einige restauriert, „aber wir haben 48 historische Fenster, also noch genug zu tun“.
Weitere Informationen rund ums Schloss Homberg und die Arbeit der Schlosspatrioten auch im Internet unter https://www.schlosspatrioten.info.