Trotz möglichst genauer Planung gehen die Anzahl der Impfdosen und die Anzahl der Impfwilligen nicht immer auf, erklärt Dr. Erich Wranze-Bielefeld, der ärztliche Leiter des Impfzentrums. Wenn beispielsweise bei dem Impfstoff der Firma BioNTech die Anzahl der am Tag zu Impfenden nicht durch sechs teilbar ist, bleiben Impfdosen übrig, da aus einer Flasche exakt sechs Spritzen aufgezogen werden. Die Impfdosen von BioNTech müssen noch am selben Tag verimpft werden. Das bedeutet, dass Nachrücker schnell benachrichtigt und innerhalb kurzer Zeit im Impfzentrum erscheinen müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der wertvolle Impfstoff noch genutzt werden kann.
Hinzu kommt, dass bei dem Impfstoff von Astrazeneca im Moment viele von einer Impfung Abstand nehmen. „Zwar können wir den Impfstoff von Astrazeneca länger aufbewahren, dennoch ist es sinnvoller, vorhandenen Impfstoff zu verimpfen, als ihn im Kühlschrank zu haben“, betont Dr. Wranze-Bielefeld.
Schon vor Wochen hatte das Impfzentrum daher eine Liste mit Nachrückern erstellt – darunter Mitarbeiter des Rettungsdienstes, medizinisches Fachpersonal aus Kliniken und niedergelassene Ärzte mit Personal -, die dann benachrichtigt wurden, wenn Impfstoff übrig blieb. Diese Liste ist nun nahezu abgearbeitet, sodass die nächsten Nachrücker gelistet werden müssen. Diesmal geschieht das auf elektronischem Weg über die Seite https://impfspringer.de/
Als Nachrücker melden können sich nur diejenigen, die die Anforderungen der Impfverordnung erfüllen und zu den Priorisierungsgruppen I und II gehört. Auf der Impfspringer-Seite werden die entsprechenden Angaben abgefragt. Nur wer belegen kann, dass er für eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt berechtigt ist, wird registriert.
Die Seite ist seit Freitag online, bislang haben sich rund 100 Menschen eingetragen. Geimpft wurden bereits 60 davon aus den beiden höchsten Priorisierungen.