Beispielhaft wurden auf der gemeinsamen Tagung von Kommunen, Kreisverwaltung und dem Amt für Bodenmanagement (AfB) Fulda Themen wie Bebauungspläne oder Gewerbeflächen gezeigt. In einem Geoportal könnten solche Daten ausgewertet und Analysen betrieben werden. Solche großen Projekte funktionieren jedoch nur mit konzertierten Aktionen und der Beteiligung aller Kommunen. „Insellösungen sind out, Zusammenarbeit ist gefragter denn je“, unterstrich auch Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak. Man habe einen großen Schritt in Richtung flächendeckender Informationen für Jedermann im Kreisgebiet unternommen.
Christiane Müller (Projektleiterin beim AfB Fulda) und Udo Harzer (Projektleiter und Geschäftsführer der GDI Vogelsberg) stellten den Prototypen des Geoportals Vogelsberg vor. „Durch den Geoserver kann sich die Region komplett über das Internet flächendeckend präsentieren und bietet eine Informationsplattform an, die es in sich hat“, so Udo Harzer. „Mit den Bebauungsplänen haben wir den ersten Schritt in ein medienbruch-freies E-Gouvernement getan. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Bereitstellung eines Gewerberegisters mit Suchbefehlen und Standortfaktoren für Investoren.“
Mit am „Runden Tisch GDI Vogelsberg“ saß erstmals auch Barbara Bachner, seit Mai 2017 Leiterin des Amtes für Bodenmanagement Fulda (AfB). Zuvor war sie in der Flurneuordnung tätig und hat sich dort schwerpunktmäßig mit Landentwicklung und regionalen Entwicklungskonzepten beschäftigt. In ihrer Begrüßung ging sie darauf ein, dass ihr aber auch dort viele flächenbezogene und GDI-relevante Themen begegnet seien. Insbesondere bei Überlegungen zur Ortsinnenentwicklung und im Bereich Naherholung und Tourismus sind Geodaten und ihre Verfügbarkeit über Geoportale von besonderer Bedeutung.
Der Werdegang:
Das AfB Fulda hat im Februar 2013 den „Runden Tisch GDI Vogelsberg“ initiiert und seitdem begleitet. Bachner sieht das AfB auch weiterhin in einer koordinierenden und beratenden Rolle. „Wir werden natürlich auch in Zukunft unseren Beitrag dazu leisten, dass der in Geodaten liegende Mehrwert über das Internet für Städte, Gemeinden und Bürger sichtbar und nutzbar wird“, so Bachner.
Das GDI-Projekt des Vogelsbergkreises wurde vom Land Hessen mit 100.000 € unterstützt. Die Kommunen und die Kreisverwaltung des Vogelsbergkreises unterstützen das Projekt zusätzlich mit jeweils 35.000 €.
Der gesamte Vogelsbergkreis geht durch das Geodateninfrastrukturprojekt in ein neues Zeitalter der Digitalisierung bzw. Georeferenzierung. Neue Kommunikationsformen, Medienbruchfreies E-Gouvernement und Auswertungsmöglichkeiten werden über die Grenzen der Verwaltungen und über die Kreisgrenzen hinaus für alle Interessierte angeboten. Ubiquität bzw. Omnipräsenz spielen dabei genauso eine Rolle wie Wissenstransfer für die Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Wissenschaft.