So ein „Amtswechsel“ hat natürlich immer auch einen offiziellen Charakter. Und so würdigt Landrat Manfred Görig (SPD) die Arbeit Pitzers bei einem Treffen im Lauterbacher Kreishaus. Und dabei unterstreicht er, wie wichtig Gleichstellung gerade auch in der Arbeitswelt ist. „Wir können es uns nicht leisten, auf gut ausgebildete Frauen zu verzichten – egal ob im Handwerk oder in der Chefetage“, betont der Landrat. Magdalena Pitzer habe mit ihrem Engagement dazu beigetragen, ein Bewusstsein für Gleichstellung zu schaffen, zugleich die Themen In Integration und Inklusion in den Fokus gerückt, zollt er ihrer Arbeit Respekt.
Viele Aktionen hat Pitzer begleitet in den vergangenen Jahren: „One Billion Rising“ etwa oder „Rote Karte gegen Gewalt“ oder „Die Hälfte des Himmels“. Hinter diesen Titeln verbergen sich Ausstellungen, Präventionstheater in der Grundschulen und Kindergärten oder die große Frauen-Tanzaktion. Der Tenor ist immer gleich: „Keine Gewalt gegen Frauen.“ Magdalena Pitzer hat zudem in zahlreichen Gremien und Handlungsfeldern mitgearbeitet. „Ganz wichtig ist, dass man gut vernetzt ist“, sagt sie im Rückblick. „Nur so kann man etwas erreichen.“
Auf ihre eigene Anregung hin wurde Pitzers Arbeitsfeld schon Anfang 2015 um das neue Handlungsfeld Migration/Integration erweitert – schon wenige Monate später stand genau dieser Bereich im Mittelpunkt. Mit der Flüchtlingswelle entstand denn auch gleich die Arbeitsgruppe „Der runde Tisch der runden Tische“. Auch da geht es wieder um Vernetzung, in diesem Fall um die von Haupt- und Ehrenamt. „Das sollte man im ländlichen Raum weiterverfolgen. Es ist wichtig, dass die Ehrenamtlichen nicht allein gelassen werden“, sagt die Fachfrau.
Im Bereich Migration hat die langjährige SPD-Politikerin Aufbauarbeit geleistet, ansonsten hat sie sich eher in einer Lotsenfunktion gesehen. Wenn ihr beispielsweise in ihren regelmäßigen Sprechstunden Probleme geschildert wurden, öffnete sie die richtige Tür für die Betroffenen, stellte den entsprechenden Kontakt her oder bot ihre Mithilfe an.
Und dabei hat sie immer wieder erfahren: Die Frauenbewegung hat zwar einige Prozesse in Gang gesetzt und auch erleichtert, aber überflüssig ist sie noch längst nicht, Gleichstellungsbeauftragte sind wichtig, unterstreicht die Sozialdemokratin. „Gerade die jüngeren Jahrgänge werden das merken, wenn sie eine Familie gründen wollen, wenn es nämlich dann um die Frage geht, wer zu Hause bleibt.“ Und dann ist das schließlich noch viel zu tun, was gerechte und gleiche Bezahlung von Mann und Frau angeht. „Die reinen Frauenberufe sind noch immer schlechter bezahlt“, sagt Pitzer und nickt ihrer Nachfolgerin aufmunternd zu: Auf Stephanie Kötschau kommt also viel Arbeit zu.