„In solch einer Notlage muss man schnell und unbürokratisch helfen“, unterstreicht Görig. „Unsere Schülerzahlen sind zurückgegangen, daher haben wir Reservemobiliar in unseren Schulen, das wir gerne zur Verfügung stellen.“ Auch einige Computer-Tische werden an diesem Nachmittag auf den Lkw geladen. „Wir arbeiten in den Schulen mit mobilen Endgeräten, von daher können wir auch diese speziellen Tische entbehren“, ergänzt Berthold Habermehl, der Leiter des Amtes für Schulische Bildung und Betreuung.
„Wir haben Kontakt zum Lions Club Bad Neuenahr aufgenommen, um Hilfsaktionen abzustimmen und in Erfahrung zu bringen, was dort benötigt wird“, schildert Thorsten Bernges, der Vizepräsident des Lauterbacher Clubs, den Hintergrund. In beiden Clubs kümmern sich Koordinatoren um die gezielte Organisation der Hilfsleistungen. Das Netzwerk zwischen allen Lions Clubs erleichtert das zielgerichtete überregionale Arbeiten. Und so war das Hilfsangebot vom Lauterbacher Präsidenten Dr. Sebastian Diehl an den Lions Club in Bad Neuenahr und dessen Präsidenten Dr. Gerald Prinz natürlich willkommen.
Im Lauterbacher Club koordiniert Vizepräsident Bernges die Hilfsaktionen. „Wir bekommen über unsere Ansprechpartner vor Ort den Bedarf übermittelt und versuchen, genau diesen zu decken. Manchmal sind es nur kleine Schritte, die möglich und sinnvoll sind, auch wenn man gerne mehr machen würde“, kommentiert der ausgebildete Notfall- und Krisenmanager die Situation. Für die Lieferung der Schulmöbel steht beispielsweise nur ein enges Zeitfenster bis zur Aufnahme des Schulbetriebs zur Verfügung, zunächst müssen die Räume zur Lagerung beziehungsweise die Klassenräume getrocknet werden.
„In nur drei Wochen konnte die Auslieferung der Schulmöbel organisiert und umgesetzt werden“, so Bernges, der mit nach Bad Neuenahr fährt. Dort trifft er Schulleiterin Ursula Bell, „mit großer Dankbarkeit“ nimmt sie die Möbelspende aus dem Vogelsbergkreis entgegen.
Die jetzige Hilfsaktion ist bereits die dritte Aktion des Lauterbacher Lions Clubs, in dem sich 40 Mitglieder für wohltätige Zwecke in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen engagieren. Dazu gehört auch die Not- und Katastrophenhilfe. Bundesweit gibt es insgesamt 1.580 solcher Clubs.
Bereits in den ersten Tagen nach der Flutkatastrophe wurde eine Hilfslieferung im Rahmen der Soforthilfe mit zwei Stromaggregaten, fünf Trocknungsgeräten sowie Powerbanks und Leuchten in das Gebiet gebracht werden. Weiterhin wurde die Feuerwehr Bad Neuenahr mit zehn normgerechten Einsatzanzügen unterstützt, da die Einsatzkräfte dringenden Bedarf an Wechselkleidung hatten. Hier wurde besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, da diese Einsatzanzüge über den aktuellen Einsatz hinaus genutzt werden können. Der Lions Club Lauterbach konnte auch bei der Organisation von Wassertanks unterstützen.