Nachdem die Feuerwehr in Romrod bereits am Vormittag zahlreiche gleichgelagerte Einsätze zu verbuchen hatte, spitzte sich die Lage am Nachmittag erheblich zu. Die Anzahl der Hilfeersuchen zu vollgelaufenen Kellern und Flächen an die Leitstelle des Vogelsbergkreises stieg stetig an, sodass diese unverzüglich mit Personal verstärkt wurde. Zeitgleich wurden örtliche Feuerwehreinsatzleitungen in Alsfeld, Kirtorf, Antrifttal, Homberg/Ohm und Grebenhain installiert, die ihre Arbeit vor Ort aufnahmen. Bedingt durch die anwachsenden Einsatzstellen erfolgte die Alarmierung des Führungsstabes der Kreisverwaltung, der am frühen Abend seinen Dienst aufnahm. Die rund 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren und anderen Hilfsdiensten hatten in den kommenden Stunden alle Hände voll zu tun. Unter anderem musste eine vierköpfige Personengruppe aus dem Raum Kirtorf mittels Rettungsboot in Sicherheit gebracht werden. Ein 43-jährger Mann wurde in einer Senioreneinrichtung in Kirtorf vorübergehend untergebracht.
Auch im Bereich der Ortseingangslage Kirtorf, aus Richtung Alsfeld, war „Land unter“, mehrere Seitenstraßen waren dort bis zu 80 Zentimeter überflutet. Mitarbeiter der OVAG mussten in diesem betroffenen Gebiet zeitweise den Strom abschalten. Einige Landes- und Kreisstraßen waren überschwemmt und wurden phasenweise gesperrt. Insgesamt wurden deutlich mehr als einhundert Einsatzstellen abgearbeitet, bevor sich die Lage gegen Mitternacht entspannte und die freiwilligen Helfer nach und nach wieder abrücken konnten.