2015 war die ehemalige Altenpflegeschule vom Bücking-Gelände an den Ringofen gezogen. „Das war schon damals ein Meilenstein“, erinnert sich Landrat Manfred Görig zurück. „Diese Schule hier so aufzubauen, wie wir es getan haben, das war für den Vogelsbergkreis ganz wichtig.“ Mit dem Beschluss des Bundestages, ab 2020 die generalisierte Ausbildung einzuführen, „stand für uns die Überlegung eines gemeinsamen Schulstandortes im Raum“, so Görig. „Denn es war für uns ganz wichtig, die Ausbildung in der Region zu halten.“ Schnell stand fest, dass der Standort Ringofen der Richtige ist: „In diesem Gebäude können wir allen zukünftigen Anforderungen gerecht werden.“ Der Landrat greift erneut die Bezeichnung „Meilenstein“ auf: „Hier können wir die Ausbildung weiter forcieren, das ist überaus wichtig – gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels.“ Die täglichen Herausforderungen in der Pflege „werden nicht kleiner werden“. Die Situation wird schwieriger – sowohl im Bereich der Finanzierung als auch im Personalbereich, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Ein Problem, das allerdings von der „großen Politik“ angegangen werden muss, fordert Görig. Letztendlich müsse sich die Bundespolitik fragen: „Was ist uns die Pflege wert?“ Im Vogelsbergkreis jedenfalls hat man laut Görig eine Einrichtung aufgebaut, die „sich sehen lassen kann. Wir sind gut aufgestellt, aber wir dürfen nicht nachlassen“.
Von einem „guten Tag für den Vogelsbergkreis und für Alsfeld“ spricht Bürgermeister Stephan Paule. denn mit der Akademie ist eine „weitere zukunftsfähige Einrichtung“ entstanden. Neben dem Kreiskrankenhaus gibt es zahlreiche Pflegeeinrichtungen in und um Alsfeld, „von daher haben wir einen ungeheuren Bedarf an Pflegekräften“, so Paule. „Um so wichtiger ist es, die Ausbildungsstelle direkt hier vor Ort zu haben.“
Mit der Einweihung der Akademie, übrigens eine 100prozentigen Tochter der Krankenhaus GmbH, wird laut Geschäftsführer Volker Röhrig ein „neues Kapitel“ in der Ausbildung zu pflegerischen Gesundheitsberufen aufgeschlagen. Pflegefachkräfte, Altenpfleger und Krankenpflegehelfer sind systemrelevant. „Sie alle sind unverzichtbar für die Versorgung der Menschen der Region und darüber hinaus. Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass Menschen in Not Hilfe, Unterstützung und medizinische Leistungen erhalten“, so der Geschäftsführer. „Wir engagieren uns in der Ausbildung dieser wichtigen Berufe und freuen uns über alle, die in unserer Schule ihre Ausbildung absolvieren und später einen – im besten Sinne des Wortes – sinnvollen Beruf ergreifen werden.“
Wie erfüllend dieser Beruf sein kann, das schildert Karen Heipel, die gemeinsam mit Thomas Müller das Schulleitungs-Team bildet. Für die Ausbildung jedenfalls sind in der neuen Akademie die besten Voraussetzungen geschaffen worden. „Hier können wir unsere pädagogische Arbeit zeitgemäß gestalten und wir können mit neuester Technik auf den Beruf vorbereiten.“ Kollege Müller weist auf das „breite Spektrum an gut ausgebildetem Lehrpersonal“ hin. „Wir können heute mit Stolz eine moderne Pflegeschule präsentieren“, so der Schulleiter. Mit staatlicher Anerkennung stehen in der Einrichtung 130 Schulplätze zur Verfügung. Hinzu kommen noch einmal 60 in der Helferausbildung.