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Insektenschutz geht alle an

Die Untere Naturschutzbehörde gibt Tipps: Helfen mit Blühgarten und Insektenhotel

(lifePR) (Lauterbach, )
Unsere heimischen Insekten spielen eine enorm wichtige Rolle in unserem komplexen Ökosystem: Sie sind unter anderem für die Bestäubung von Pflanzen und somit für unsere Nahrungsgrundlage zuständig, vielen anderen Tiergruppen wie Vögeln, Reptilien, Amphibien oder Fischen dienen sie als Nahrungsquelle, außerdem reinigen sie unsere Gewässer und bauen organische Masse ab.

In den letzten 20 Jahren lässt sich jedoch ein dramatischer und besorgniserregender Rückgang von bis zu 75 Prozent aller Insekten weltweit verzeichnen. Sowohl die Gesamtmenge der Insekten als auch die Vielfalt der Insektenarten ist stark rückläufig. Dieser massenhafte Verlust wird über kurz oder lang unsere Umwelt komplett verändern und hat drastische Folgen für uns Menschen und unsere Lebensgrundlage.

Um diesem Insektenschwund entschieden entgegenzuwirken wird das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Laufe des Jahres 2019 ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“ mit konkreten Maßnahmen zum Schutz dieser enorm wichtigen Tiergruppe herausgeben. Aber wo genau liegen die Ursachen für das Verschwinden der Insekten?

Unsere vermehrt strukturarme Agrarlandschaft bietet kaum noch Lebensräume für Insekten. Raine, Hecken, blüten- und kräuterreiche Säume entlang von intensiv genutzten Äckern und Grünland sind in unserer Landschaft selten geworden. Außerdem kommt es immer wieder zu weiteren Fragmentierungen von Insektenlebensräumen. Nähr- und Schadstoffeinträge aus Landwirtschaft, Verkehr und Energiewirtschaft verringern die Vielfalt an Insektenlebensräumen und verdrängen dadurch wichtige Nahrungspflanzen. Auch der Einsatz von hoch wirksamen insektiziden Pflanzenschutzmitteln – den synthetisch hergestellten Neonicotinoiden – hat negative Auswirkungen auf unsere Insektenwelt.

Diese Mittel werden häufig als Beizmittel für Saatgut aber auch als Spritzmittel verwendet und wirken schon in kleinsten Mengen auf die Nervenzellen der Insekten toxisch, schädigen das Nervensystem der Tiere und führen meist zum Tod. Auch bei Honigbienen wird durch das Nervengift deren Kommunikation, sowie die Lern-, Orientierungs- und Fortpflanzungsfähigkeit eingeschränkt – die Folgen: Sie benötigen mehr Zeit, um ihren Bienenstock wieder aufzufinden, manchmal können sie auch gar nicht mehr zu ihm zurückkehren.

Jeder kann etwas zum Schutz unserer heimischen Insekten und somit für unsere Lebensgrundlage tun:

Auf insektenfreundliche Beleuchtung umstellen: Künstliche Lichtquellen in der Nacht wie beispielsweise Leuchtreklamen, stellen eine große Gefahr für nachtaktive Insekten dar: Sie werden von diesem Licht angelockt und verenden entweder direkt an der Lichtquelle oder fallen dort Fressfeinden zum Opfer.

Den Garten naturnah gestalten: Nicht nur in der Agrarlandschaft sondern auch in unseren Hausgärten kann viel zum Schutz unserer heimischen Insekten beigetragen werden. In erster Linie spielt eine naturnahe Gestaltung des Gartens eine große Rolle. Als Nahrungsquellen für Insekten können entsprechende Blühflächen zur Verfügung gestellt werden. Die sollten auch über den Winter stehen bleiben, weil die abgestorbenen Pflanzenteile gerne als Überwinterungsmöglichkeit genutzt werden.

Insektenhotels und Nistplätze zur Verfügung stellen: Um zusätzlich weitere Nist- und Überwinterungsstellen zu schaffen, bietet sich ein Insektenhotel an, das aus unterschiedlichen Materialien bestehen sollte: unbehandeltes, entrindetes Hartholz mit angelegten Brutröhren, Schilfhalme, Bambusröhrchen, hohle Pflanzenstängel und Gitterziegeln. Auch speziell für Hummeln lässt sich aus wenigen Materialien ein Nistkasten bauen, der den Tieren enorm bei der Nistplatzsuche helfen kann.
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