„Allein im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind es gut fünf Kilometer Akten, die darauf warten, von Archivaren begutachtet zu werden. In den Nachbarkreisen ist es kaum anders“, sagte Dr. Michael Koch, Landrat des Kreises Hersfeld-Rotenburg, in Wiesbaden.
Das Land Hessen fördert die Zusammenarbeit der Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder und Vogelsberg an einem interkommunalen Archiv mit 100.000 Euro. Diese erfreuliche Nachricht konnte mit der Übergabe des Förderbescheids durch Claus Spandau, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Interkommunale Zusammenarbeit (KIKZ), an die drei Landräte, Dr. Michael Koch (Hersfeld-Rotenburg), Winfried Becker (Schwalm-Eder) und Manfred Görig (Vogelsberg), vor wenigen Tagen in Wiesbaden verkündet werden.
Landrat Winfried Becker (Landkreis Schwalm-Eder): „Mit diesem gemeinsamen Projekt bekommen wir die erforderliche fachliche Kompetenz für den Aufbau eines Archives im Bereich der Kreisverwaltung.“
Landrat Dr. Michael Koch (Bad Hersfeld) hatte 2016 in Auftrag gegeben, eine möglichst kreisübergreifende Lösung für die Archivfrage zu finden. Ziel war es, gemeinsam mit benachbarten Landkreisen ein „Interkommunales Kreis-Archiv-Nordhessen“ zu schaffen, das als Fachstelle für die beteiligten Kreise agiert und den Auflagen des Hessischen Archivgesetzes nachkommt.
Die Leitung dieser Fachstelle mit Stammsitz in Bad Hersfeld wird Dr. Sebastian Kraffzig übernehmen. Mit im Team sind weitere drei weitere Mitarbeiterinnen.
Das Archivgut der drei Landkreise verbleibt in der jeweiligen Eigenverantwortung und wird auch weiterhin an drei dezentralen Orten gelagert und verwaltet.
Zum Hintergrund: Das KIKZ berät hessische Kommunen zu allen strategischen und inhaltlichen Fragen rund um die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ). Seit 2008 hat das Innenministerium rund 200 Kooperationen zusammen mit etwa 400 Kommunen gefördert. Das entspricht angesichts der 417 Landkreise, Städten und Gemeinden in Hessen einem Prozentsatz von 90 Prozent, wie Geschäftsführer Spandau in Wiesbaden erläuterte.