Der Alteburgskopf liegt an der heutigen B 276 zwischen Schotten und Gedern an der früheren „Linken Niddastraße“. Laut Dr. Thiedmann, dem Bezirksarchäologen aus Marburg, ist bisher keine genaue Datierung der Anlage möglich: Da Ausgrabungen 1953 keine Funde brachten, ist die Nutzung in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit eher unwahrscheinlich. Vermutlich wurde aber an dem Geotop bereits in der Bronzezeit Zuflucht gesucht.
Überliefert ist, dass sich um 1900 die Schottener gerne zu großen Sonnwendfeiern an diesem exponierten Platz trafen. Für Schottener Forstschüler war das damals auf die Felsen gebaute „Schweizerhaus“ ebenfalls ein beliebter Ausflugsort.
Heute existiert zwar das Wirtshaus nicht mehr, aber der Platz unterhalb der Felsformation lädt dazu ein, es sich mit einer Picknickdecke im Schatten der Bäume gemütlich zu machen.
Für Wissendurstige ist an den Wanderwegen eine große Informationstafel aufgestellt worden. Eine der Sagen, die sich vom Alteburgskopf erzählt werden, ist dort beschrieben. Natürlich handelt diese Sage, wie so häufig bei Vogelsberger Geotopen, von der weißen Frau. Diese wird in manchen Regionen als Frau Holle oder als Ilse bezeichnet.
Ob sie sich begründet aus der Hauptgöttin der Wanen, Freya oder auf die Frau des germanischen Göttervaters Odin, Frigga, zurückgeht ist nicht erforscht. Auch Parallelen zur Beherrscherin der Unterwelt Hel oder Artemis, die Naturherrin, beide aus der griechischen Mythologie, sind möglich. Vielleicht spricht die weiße Frau in Form einer Schlange ja wieder und bittet um drei Küsse zur Erlösung?
Eine weitere Geschichte besagt, dass der Reichtum Frankfurts sich auf einen Schatz begründet, der mithilfe von Erdspiegeln und Wünschelruten aus dem Berg unter dem Alteburgskopf geborgen wurde.
Von den mystischen Geschichten zu harten Fakten: Die Geologie zeigt uns durch die senkrechten Säulen, dass es sich um die Abbruchkante eines Lavastroms handelt. Durch Verwitterung bildete sich eine Blockhalde aus großen Felsen. Wie hoch der Alteburgskopf einmal gewesen sein mag und aus welchem der vielen Schlote die Lava einmal ausgeflossen sein könnte, kann man heute nicht mehr genau feststellen.
Gut nachvollziehen kann man, wie sich unsere Landschaft in den letzten 15 Millionen Jahren verändert hat und dies immer noch tut. Der dunkelgraue und fein-mittelkörnige Alkalibasalt enthält zahlreiche Einsprenglinge von Erdmantelgestein, häufig Plagioklas und Erz, dafür selten Klinopyroxene.
Ein herrlicher Lebensraum für seltene Farne, Moose und Flechten oder auch häufige Arten wie das Buschwindröschen, die das Geotop im Frühjahr zart umrahmen. Übrigens ist nicht nur das Geotop geschützt: Auch der Waldbestand liegt in einer Kernfläche von Hessen Forst, die unbewirtschaftet bleibt.