„Eine für Alle“ – so lautet der Koalitionsvertrag, den CDU und SPD für die 21. Legislaturperiode abgeschlossen haben. Sozial- und Arbeitsmarktpolitik sind darin wesentliche Eckpfeiler, die die Regierenden bis 2029 weiter vorantreiben wollen. Klar stellt die neue Landesregierung die zentrale Bedeutung der Jobcenter für die Wahrung des sozialen Friedens in Hessen heraus.
Die Koalitionäre erkennen zu Recht, dass eine gute Arbeit in den Jobcentern nur gelingen kann, wenn diese über ausreichende Ressourcen verfügen. Daher will sich die Landesregierung von Ministerpräsident Boris Rhein für eine auskömmliche Finanzierung in Berlin stark machen.
Ein Schwerpunkt des hessischen Regierungsprogramms ist die Bekämpfung des Fachkräftemangels. Auch hierbei sind die Jobcenter gefordert ihr Können auszuspielen – etwa bei der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf, welches Wiesbaden ebenso konsequent fördern will, wie das Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget (AQB).
Im Vogelsbergkreis wurde durch die Mittel des Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen: K.U.L.T – die Abkürzung steht für Kontakt, Unterstützung, Leben und Treffpunkt. Und genau das ist es – eine Anlaufstelle in Alsfeld für alle Menschen, die eine Form der Unterstützung benötigen und zwar rechtskreisoffen. Die Hilfesuchenden kommen mit ganz unterschiedlichen Problemstellungen. Dabei kann es um die Frage eines Jugendlichen gehen, wie es nach der Schule weitergeht, oder um eine Frau, die einen Pflegegrad für ihre Mutter beantragen muss, oder um jemanden, der Hilfe beim Ausfüllen von Formularen benötigt. Jede Beratungssituation ist anders, jedes Anliegen individuell.
Die beiden Streetworker hören den Menschen zu, sie beraten, stellen Kontakte her, arbeiten mit anderen Fachstellen zusammen, helfen, vermitteln und unterstützen sogar beim Gang zu Behörden. Dabei decken sie eine große Bandbreite ab, sie helfen bei Problemen in der Schule oder mit Behörden, bei Stress in der Familie, Wohnungssuche, Schulden, Fragen rund um Pflege und Haushalt, Schwierigkeiten in Ausbildung und Beruf oder bei Suchtproblemen. Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe und, da wo es nötig ist, um konkrete Schritte bei der Umsetzung.
In den letzten Jahren ist es gelungen ein Netzwerk mit einer Vielzahl von Akteuren aufzubauen, wovon nicht nur die Hilfesuchenden, sondern auch die Träger profitieren. Dieses Projekt zeigt auf, wie wichtig die Unterstützung der hessischen Landesregierung für die Arbeit vor Ort in den Landkreisen ist.
Damit Integration nachhaltig gelingt, gilt es umfassendes Coaching weiter auszubauen und Bildungsketten zu etablieren, die bei der niedrigschwelligen Stabilisierung von Betroffenen ansetzen bis hin zur konkreten Vorbereitung auf die Arbeitsaufnahme flankiert von Spracherwerb, umfassender Beratung und sonstigen Qualifizierungen.
Ausdrücklich begrüßen die hessischen Kommunalen Jobcenter diese Philosophie, die ihrer eigenen bereits seit vielen Jahren entspricht. Sie sehen darin ein Bekenntnis zum Optionsland Nummer 1 in Deutschland und damit zur Arbeitspolitik in dezentraler, kommunaler Eigenverantwortung. Hieran in Zukunft festzuhalten und das Optionsmodell gegen alle Angriffe zu verteidigen, formulieren die Verantwortlichen in den Jobcentern vor Ort als zentrales Anliegen an Staatsministerin Heike Hofmann.
Dies unterstreicht erneut das gemeinsame Credo #Stark.Sozial.VorOrt.