Zum Hintergrund: 2014 war Schwalmtal mit seinen neun Ortsteilen in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen worden, ein Verfahren, das sich heute nicht mehr allein auf einzelne Orte beschränkt, sondern eine Großgemeinde umfasst. Im ersten Schritt muss ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) erstellt werden. Es dient als Grundlage für die zukünftige Strategie der Gemeinde. Die Schwalmtaler haben sich den Slogan „findig. familiär. vital“ ausgedacht, unter diesem Leitsatz sollen die Projekte in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Der Startschuss fiel nun in Rainrod.
„Es ist die erste öffentliche Maßnahme, bei der etwas sichtbar werden wird“, unterstrich denn auch Jens Mischak, Dezernent für Wirtschaft und ländlichen Raum, in einer kurzen Ansprache am Rainröder Dorfgemeinschaftshaus. In der Planungsphase nämlich seien im kommunalen Bereich bisher Dienstleistungen wie IKEK, Beratung oder eine Dorfgemeinschaftshaus-Analyse gefördert worden.
Anders auf privater Seite: Zuwendungen habe es bereits für elf Projekte gegeben – zusammen fast 170.000 Euro. Das Investitionsvolumen belaufe sich dabei immerhin auf mehr als 600.000 Euro. Mit dem Mehrgenerationenplatz in Rainrod gehe es nun auch im kommunalen Bereich an die konkrete Umsetzung. „Ich finde das Projekt ganz spannend“, bekannte Mischak. „Der Dorfplatz ist hier sinnvoll angelegt“, ergänzte denn auch Bürgermeister Georg. Angestoßen worden sei die Idee ganz maßgeblich vom Ortsbeirat.
„Angeschubst haben es die Kinder“, gab Ortsvorsteherin Tanja Georg das Lob weiter. Weil nämlich die Spielgeräte auf dem schmalen Rasenstreifen neben dem Sportplatz in so schlechtem Zustand waren, hatten die Jüngsten aus dem Ort einst sogar eine Unterschriftenaktion gestartet. Hinzu kam: Seit ein paar Jahren wird in Rainrod nicht mehr Fußball gespielt, die Hälfte des Sportplatzes liegt seitdem brach, die andere wird als Bolzplatz genutzt, schilderte Georg.
Fußball können die Kinder und Jugendlichen auch weiterhin spielen, der Bolzplatz bleibt erhalten, es ist die ungenutzte Freifläche, die jetzt umgestaltet werden soll. Dort soll zunächst ein neuer Spielplatz angelegt werden. Für die Erwachsenen kommen Fitness-Geräte und eine Boccia-Bahn hinzu. Natürlich wird der Platz bepflanzt und entsprechend gestaltet, erklärte die Ortsvorsteherin, die noch auf einen weiteren Aspekt hinweist: Der neue Mehrgenerationenplatz grenzt ans Dorfgemeinschaftshaus, in unmittelbarer Nachbarschaft steht das alte Sportheim, das heute als Jugendraum genutzt wird. Von daher kann das Areal auch bestens als Treffpunkt genutzt werden. Auch das DGH könnte damit aufgewertet werden, erhofft sich Tanja Georg. Wer hat bei einer Familienfeier schon Spielplatz und Boccia-Bahn vor der Tür?