Die Lage der Tafeln ist schwierig im Moment: Seit Beginn der Krise kommt eine wachsende Zahl an Bedürftigen zu den Lebensmittelausgaben. Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie in Kurzarbeit sind oder ihren Arbeitsplatz gar verloren haben, oder auch Selbstständige, deren Existenz aufgrund wegbrechender Aufträge auf dem Spiel steht. „Die Bedürftigkeit der Menschen nimmt zu, gleichzeitig gehen weniger Spenden ein“, schildert Landrat Görig, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung der Sparkasse Oberhessen, die aktuelle Situation. „Derzeit werden allein von der Lauterbacher Tafel rund 400 Bürgerinnen und Bürger aus der Kreisstadt und der Umgebung versorgt. In diesen schwierigen Zeiten leisten die Tafeln einen wichtigen Beitrag, diese humanitäre Arbeit gilt es zu unterstützen“, unterstrich Landrat Manfred Görig
Corona hat zu alledem auch noch die Kosten der Einrichtungen in die Höhe getrieben. Um die Gesundheit der Ehrenamtlichen sowie der Kundinnen und Kunden zu schützen, setzten die Tafeln aufwändige Hygienemaßnahmen um. Frank Dehnke, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung der Sparkasse Oberhessen, erzählte: „Wir waren uns im Stiftungsvorstand sehr schnell einig: Die Tafeln sollen ohne finanzielle Sorgen arbeiten können, zum Wohle der sozial und wirtschaftlich Benachteiligten. Wir müssen unsere Hilfe anbieten!“ So stellt die Stiftung der Sparkasse Oberhessen den Tafeln im Vogelsbergkreis und in der Wetterau nun insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung. Die Verteilung der Fördergelder ist an der Anzahl der Tafelkunden angelehnt. Die Tafel Lauterbach kann dadurch bis zu 4.000 Euro für Anschaffungen abrufen.
Baronin Andrea Riedesel Freifrau zu Eisenbach hatte gleich eine ganze Liste dringender Käufe parat. „Die erhöhten Hygienemaßnahmen – von der Schutzkleidung bis hin zu neuen Behältern für die Ausgabe der Lebensmittel – schlagen auf der Ausgabenseite zu Buche. Die Stiftung der Sparkasse Oberhessen hat uns mit der Übernahme solcher Kosten eine große Sorge genommen. Vielen Dank!“
Die Tafelvorsitzende kündigte gleichzeitig ihren Abschied aus dem aktiven Ehrenamt an. Ende Oktober lege sie den Vorsitz des Vereins nach über 15 Jahren nieder. Baronin Riedesel hatte die Tafel in Lauterbach 2004 selbst ins Leben gerufen. Landrat Görig dankte ihr dafür, dass sie sich so engagiert für die Belange der Menschen in Lauterbach eingesetzt und die Tafel in äußerst positiver Weise geprägt hat. „Sie haben Großartiges geleistet. Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz!“ Sparkassenchef Frank Dehnke schloss sich den Grußworten des Landrates an, beide wünschten ihr für die Zukunft alles Gute.
Alle Tafeln in der Wetterau und im Vogelsberg profitieren von der Sonderförderung. Neben Lauterbach sind das die Einrichtungen in Alsfeld, Bad Vilbel, Büdingen, Butzbach, Friedberg und Nidda/Schotten.